Saturninus merkte das Zögern des Jünglings, und er umfasste mit beiden Händen dessen Becken:
"Bewege Dich ohne Scheu, dieser Wagen ist so austariert, dass er nicht umkippt", sagte er:
"Du wirst Dich bald darauf wohler fühlen als in deinem eigenen Bett - Hat dein früherer Herr dein Gleichgewicht auch tüchtig trainiert? Mit welchen Methoden?"
Seine Hände wurden warm, als er die Hüfte des jungen Mannes berührte. Einen Moment lang fühlte er sich von dem Rotschopf angezogen, was irritierend war. Er zog seine Hände langsam zurück:
"Als ich so alt war wie Du, habe ich meine freie Zeit meistens bei den Blauen verbracht.
Ich will es Dir erklären: In Rom gibt es vier Sportvereine: Blau, Rot, Grün und Weiß. Dort dreht sich alles nur um den Wagenrennsport: Edle Pferde, technisch ausgereifte Wagen, gute Wagenlenker. Viel Geld ist auch im Spiel.
In früherer Zeit sind auch Römer, selbst von hohem Stand, Wagenrennen gefahren. Aber mittlerweile ist das nicht mehr so. Ab und zu gibt es Amateurrennen wie das Oktoberpferd, da habe ich mich schon beteiligt, und Freundschaftsrennen mit anderen jungen Adeligen gab es auch, jedoch natürlich keine öffentlichen Auftritte womöglich noch im Circus.
Meinem Rennstall, der Veneta, den Blauen, habe ich jedoch immer die Treue gehalten. Viele der besten Wagenlenker sind Britannier übrigens, deine Leute haben Talent dafür.
Wenn ich nicht als Patrizier geboren worden wäre, dann würde ich vielleicht tun, was Du jetzt tust", Bedauern lag in Saturninus Stimme, und er sprang vom Wagen ab, dann sah er zu Frowin hoch:
"Ich schlage vor, du probierst es erstmal mit den beiden Walachen. Marinel und Malachit sind geduldig und gescheit. Lassen wir sie anschirren"