Wie eigentlich jeden Tag, hielt sich der blonde Germane auf dem Trainingsgelände seines Dominus auf. Denn in Gegenwart der geliebten Vierbeiner fühlte sich Hélios einfach am wohlsten. Auch wenn es da seid einiger Zeit einen
anderen Wagenlenker gab, der Hélios nicht mehr so leicht aus dem Kopf ging. Eine Tatsache die der Germane erst verstehen lernen musste. So war es wohl nicht verwunderlich, dass er die Pferde am heutigen Tag zu einem höheren Tempo antrieb und die Peitsche über ihren Köpfen kreisen ließ. Zugleich schnalzte der Blondschopf mit seiner Zunge und jubelte glücklich, als er bemerkte wie sich die Pferde mit halsbrecherischer Geschwindigkeit in die Kurve legten und er den Wind um seine Ohren pfeifen hören konnte. Jetzt nur nicht vom Wagen stürzen, schoss es dem Blondschopf durch den Kopf.
Als Hélios zu einer weiteren Runde ansetzen wollte, bemerkte er aus dem Augenwinkel die Leibsklavin seines Dominus. Zumindest vermutete er, dass es sich bei der jungen Frau um Nike handelte, denn sie war lediglich ein Schatten am Rande der Trainingsbahn. Und doch zügelte Hélios die Pferde, so dass diese in einen Trab verfielen und schließlich zum Schritt übergingen. Schweißbedeckt das Fell, ebenso wie es Hélios war. Noch dazu war der Germane über und über mit Staub bedeckt, während er den Wagen an den Rand des Trainingsrundes lenkte. Und tatsächlich, dort stand Nike und schien auf ihn zu warten. Fragend der Blick des Wagenlenkers. Was hatte die Cubicularia seines Dominus für ihn? Das Bündel in ihren Händen ließ Hélios stutzig werden. Von einer Reise oder dergleichen wusste der Blondschopf nichts. Wieso also wirkte Nike denn dann so aufgeregt?
“Salve Nike?“ Fragend der Klang in seiner Stimme, als er vom Wagen sprang und die Pferde sogleich von den Stallknechten davon geführt wurden. Am liebsten hätte Hélios dies selbst getan, so wie er es immer tat, wenn er mit den Pferden arbeitete. Doch Nikes Erscheinen wirkte wichtig. Und so blickte der Germane fragend drein.