RE: Taberna "Vinum et Panis" | „non semper, Saturnalia erunt. “
Wie angewurzelt und zugleich wie auf Kohlen verharrte Nefertem auf dem Stuhl in der Taberna und bemerkte wie seine Gedanken in einem wilden Karussell durch seinen Kopf geisterten. Was hatte er da gerade gesagt? Verlegen der Glanz in den Augen des Sklaven, dessen Herz ihm auf einmal bis zum Hals pochte und er sich an einen völlig anderen Ort wünschte. Um der Götter Willen. Niemals würde er schlecht über seine Domina reden. Und genau dies hatte er doch getan. Er hatte seine Domina in Misskredit gebracht. Und dies ausgerechnet vor der Person, mit der sich seine Domina nicht verstand oder war es umgekehrt? Als er die tätschelnde Berührung des Furiers an seiner Wange spürte, errötete Nefertem sichtlich und senkte unwillkürlich seinen Kopf. Diese Berührung hatte sich irgendwie angefühlt, als hätte der Römer soeben einem Hund den Kopf getätschelt. Definitiv nichts Liebenswürdiges. Aber wieso sollte ihm der Furier auch dieses Gefühl vermitteln wollen? Urplötzlich ließ der Furier dann die Bombe platzen und überraschte den claudischen Sklaven mit seinem Angebot. So dass Nefertem die Ohren klingelten und er mit großen Augen gen den Römer starrte. Unfähig einen geraden, vollständigen Satz über seine Lippen dringen zu lassen. “N..Nein Dominus. Das kann ich nicht annehmen. Ich... möchte das alleine schaffen. Auch wenn ich hierfür mein letztes Hemd geben müsste.“ Antwortete Nefertem mit hastig pochendem Herzschlag auf das Angebot des Römers und schluckte dennoch vernehmlich. Nein. Er konnte sich kein Geld von dem Furier ausleihen. Wenn dies seine Domina mitbekommen würde… Bekam Claudia Sabina aber nicht, da diese mit Kiki in Londinium verweilte. Und es Domina Sabinas alleinige schuld war, dass sich die Rechnungen auf Nefertems Schreibtisch stapelten. Unwillkürlich ballte der Sklave seine schmalen Finger zu Fäusten, die er auf der Tischplatte abgelegt hatte und warf dem Furier einen vorsichtigen Blick entgegen. Konnte er ihm und seinen Worten glauben schenken? “Ich fühle mich schlecht, wenn ich dein Angebot annehme Dominus.“ Gab Nefertem mit seiner samtigen Stimme, die von einem erschöpften Klang gekennzeichnet war, zu. “Ich kann dir die Rechnungen nicht zeigen. Aber wenn du möchtest, dann kann ich dir die Summe genau aufschreiben und werde am morgigen Tag zur Villa Furia kommen?“ Fragend der Ausdruck auf dem Gesicht Nefertems, als er kurzzeitig seinen Kopf mit den geröteten Wangen doch anhob und gen des Furiers blickte. Diesem direkt entgegen sah, auch wenn sich dies für einen Sklaven eigentlich nicht ziemte.
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