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Winter im Norden
01-11-2025, 11:29 AM,
Beitrag #3
RE: Winter im Norden
Innig küsste ich meine Frau zum Abschied und umarmte sie noch einmal zusammen mit meinem Sohn, ehe ich mich abwandte und mich auf mein Pferd schwang. Ich winkte dem Volk mit einem aufgesetzten Lächeln auf dem Gesicht zu, während wir langsam durch das Tor aus der Siedlung ritten. Unsere Gruppe war nicht groß und bestand aus mir und vier meiner besten und treuesten Kämpfer, die mir den Rücken freihalten würden und einigen Packpferden mit Proviant und Futter. Ich lenkte mein Pferd auf die nördliche Straße und ritt voran, während meine Gefährten laut scherzten und sich unterhielten. Mir war in diesem Moment nicht nach plaudern zu Mute und so ging ich im Geiste noch einmal meine geplante Route durch. 

Auf der Reise

Die erste Nacht verbrachten wir bei meinem Gefolgsmann Aengus in der Siedlung die von allen nur Ziegenfeld genannt wurde. Die Äcker hier waren steinig und wenig ertragreich und die meisten Leute lebten vom Tauschhandel und der Viehzucht - vor allem Ziegen. Wir waren nach Plan in der Siedlung angekommen und der Dorfvorsteher überschlug sich fast vor Gastfreundschaft und bot mir sein eigenes Bett an, in das er mir sogar noch seine Tochter legte. Das Mädchen schickte ich weg, da ich kein Interesse daran hatte, mit ihr zu verkehren aber meine Gefährten waren bestimmt nicht wählerisch und eindeutige Geräusche von nebenan bestätigten dies. 

Mir tat alles weh, aber ich hatte das Tuch von Rhian von meinem Sattel gelöst und es um mein Handgelenk gebunden und starrte es nun hundemüde an. Es war in waldgrün und weiß - den Farben der Brigantes - gefärbt und einsam presste ich das Tuch an mein Herz, ehe ich in einen unruhigen Schlaf fiel. Immer wieder sah ich Rhian in meinen Träumen, ehe ich von einem Hahnenschrei viel zu früh geweckt wurde. Ich nutzte die Gelegenheit mich mit warmem Wasser zu waschen und wir ließen uns noch zum Frühstück vom Dorfvorsteher Angus bewirten. Als wir nach dem Frühstück das Dorf verließen, strömten die Dörfler von allen Seiten herbei um uns nachzuwinken und zu verabschieden. 

In den folgenden Tagen zogen wir von einer Siedlung zur nächsten, die sich in Größe stark unterschieden. Unser letzter Stop, der noch im Gebiet der Brigantes lag, war eine Köhlersiedlung im Wald an der Grenze zu Alba. Die Männer dort freuten sich über neue Gesichter, auch wenn der Rauch und der Geruch der Köhlerei gewöhnungsbedürftig waren. Die Köhler teilten ihre Feuer und Hütten mit uns und wir genossen es drinnen zu schlafen, da uns nun zwei oder drei Nächte im Freien erwarteten und das Wetter deutlich schlechter wurde je weiter nördlich wir kamen. Unser Glück, dass es trocken geblieben war bisher, würde nicht mehr lange halten.
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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Winter im Norden - von Cahir - 01-09-2025, 12:53 PM
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