RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen lauschte Cassia den Worten ihres einstigen Dominus. Wie sich Nicander Bran zu erklären begann, dass er in ihr eine jüngere Schwester sah und das er sich um sie Sorgen gemacht hatte. Bei diesen Worten spürte Cassia wie ihr die Röte in die Wangen stieg und sie sich verlegen auf ihre Unterlippe biss.
“Wo ich gesteckt habe? Ich.. ähm.. befinde mich die meiste Zeit an der Seite meiner jungen Domina. Ich bin sozusagen Furia Saturninas Kindermädchen und Spielgefährtin. Und weiche ihr kaum von der Seite.“
Erklärte Cassia auf die fragenden Worte des Schauspielers und blickte noch immer zu Nicander empor. Oh wie hatte sie ihn vermisst. Doch nicht so wie man eine liebende Person vermisst. Nein, dieses sehnen hatte einen gänzlich anderen Ursprung.
“Nein Nicander. Du darfst noch nicht gehen. Wir können doch zu dritt tanzen. Oh bitte.“
Sprudelte es nun mit einem leuchten in den Augen über Cassias Lippen, als sie zwischen den beiden Männern hin- und her blickte. Wobei Nicander als vollwertiger Mann galt und Bran? Sein Gesicht hatte noch die kindliche Unschuld, die Cassia so lieb gewonnen hatte. Zart lächelte die zimthaarige Cassia den blonden Bran an und spürte wie sie nur noch stärker errötete. Wie doof aber auch. Schon wollte Cassia Bran und Nicander zum Tanz auffordern, da erschien ..Norbana Orestilla. Sie stürzte regelrecht auf Nicander zu, als hätte sie sich mit dem Schauspieler hier verabredet. Oh? Grinsend linste Cassia auch schon zwischen der jungen Römerin und Nicander hin- und her. Norbana Orestilla wollte also den Tag mit Nicander verbringen? Was hatte Cassia denn noch alles verpasst, seitdem sie als Sklavin in der furischen Villa Dienst tat?
Doch noch bevor sich Cassia weitere Gedanken darüber machen konnte, war es die Stimme ihrer einstigen Domina die mit einem zarten flüstern erklang. Norbana Orestilla erinnerte sich also noch an sie?
“Domina. Norbana Orestilla.“
Quietschte Cassia regelrecht und hüpfte der jungen Römerin beinahe in die Arme. Schluchzend barg sie ihr Gesicht an der jungen Römerin, ungeachtet der Tatsache, dass ihre Tränen den Stoff ihrer Kleidung durchweichen würden. Als Norbana Orestilla dann jedoch wissen wollte, ob es ihr gut ging, löste sich Cassia etwas widerstrebend von ihr und wischte sich schniefend über ihre Augen. In diesem Moment stellte sich Bran an ihre Seite und Cassias Finger verschränkten sich unauffällig mit denen des jungen Sklaven. Wie sollte sie auf die Frage der jungen Römerin reagieren? Sie durfte nichts schlechtes über ihren Dominus sagen. Denn abermals bestraft werden wollte sie nicht.
“Dominus Furius Saturninus ist ein viel beschäftigter Mann. Er ist.. ich sehe ihn kaum.“
|