RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Die Sonne begann gerade, den kühlen Nebel des Morgens zu vertreiben, als wir uns auf den Weg machten. Deirdre saß wieder vor mir auf dem Pferd, ihr Kopf leicht zurückgelehnt, sodass ich ihr friedliches Profil sehen konnte. Es war ein Augenblick wie aus einem Traum. Der Gedanke, dass sie bald meine Frau sein würde – nicht nur in meinem Herzen, sondern auch vor den Göttern – erfüllte mich mit einer tiefen, stillen Freude, die ich lange nicht mehr gekannt hatte.
Ihre Nähe fühlte sich wie ein unausgesprochenes Versprechen an. Wir sprachen nicht viel, doch die wenigen Worte, die fielen, waren warm und voller Vorfreude. Trotz des nahenden Winters wirkte die Welt um uns lebendig, als wollte selbst die Natur unser Bündnis feiern. Die letzten Blätter, die noch in den Ästen verweilten, leuchteten in allen Farben des Herbstes, während der Wind den würzigen Duft von Erde und reifem Gras zu uns trug.
Ich dachte an die letzten Jahre zurück, an die Narben auf meiner Seele, die ich mühsam zu tragen gelernt hatte. Doch Deirdre… Sie hatte nicht nur diese Wunden gesehen, sondern sie mit ihrer Zuneigung geheilt. Sie war anders als jede Frau, die ich zuvor gekannt hatte – stark, klug, voller Leben und doch so mühelos sanft.
Die Abzweigung zur Quelle kam in Sicht, und mein Herz schlug schneller. Ich trieb Kubbo sanft an, und Deirdre schmiegte sich ein wenig enger an mich, während wir den schmalen Pfad hinunterritten. Der Wald um uns schien stiller zu werden, je näher wir unserem Ziel kamen. Nur das gedämpfte Knirschen der Hufe auf dem Weg und das Rascheln der Blätter im Wind begleiteten uns. Die Luft hatte etwas Feierliches an sich, als hielte die Natur den Atem an.
"Es wird ein schöner Tag", sagte ich schließlich leise, während wir weiter den Pfad zur Quelle entlang ritten. Mein Herz war erfüllt von einem Glück, das ich lange nicht mehr in dieser Intensität gespürt hatte. Und ich wusste: Es würde nur noch schöner werden.
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