RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Lucius Petilius Rufus verstand.
Es hatte zwar ein wenig gedauert, dass er die Einladung als das verstanden hatte, was sie war, aber nachdem Claudia Sabina nun doch sehr deutlich geworden war, begriff er, dass es weniger ums Theater und mehr um den Austausch von Körperflüssigkeiten gehen sollte. Er fühlte sich ein wenig geschmeichelt, die Frau war reich, jung und hübsch, darüber hinaus auch gerade sichtlich schwanger, so dass keinerlei Komplikationen im weiteren Verlauf zu erwarten waren. Er fragte sich zwar durchaus, was sie dafür haben wollte, denn er war nicht so vermessen, zu glauben, dass eine junge, hübsche, reiche Frau einfach so mit ihm Geschlechtsverkehr anstrebte, aber bislang hatte sie noch keinen Hinweis darauf gegeben.
Rufus lächelte also wissend und nickte leicht. “Das wäre in der Tat sehr exklusiv. Ich müsste natürlich eine vertrauenswürdige Wache mitbringen und wie du schon so treffend bemerkt hast, die weiteren, anwesenden Personen überprüfen lassen. Sofern du die Liste bis Morgen im Palast vorbeibringst, könnte ich mir nächste Woche einen Abend freihalten für dieses interessante Theaterstück.“ Ob sie überhaupt sehr viel davon sehen würden, war nicht ganz so sicher, aber Rufus hatte auch nichts gegen Publikum, sofern sichergestellt war, dass alles diskret blieb.
Allerdings war es noch eine lange Zeit bis da hin, und Rufus war durchaus dafür, eine sich bietende Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Also fragte er genauso subtil wie ihre Einladung. “Hier draußen muss dir sicher kalt sein. Wir könnten auf die Feier zurückgehen, oder aber, wenn du möchtest, könnte ich dir ein wenig von meinen Privaträumen zeigen. Das Praetorium verfügt über einen sehr schönen Oecus hier in Richtung des Gartens, den meine Frau mit sehr bequemen Liegen aus Syria ausgestattet hat. Dort könnten wir uns in Ruhe ein wenig aufwärmen, ehe wir zurückgehen.“
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