(12-19-2024, 06:08 PM)Cassia schrieb: >>> Nach der Begegnung mit Bran und der Tatsache, dass sämtliche Vergehen ausgelöscht wurden, strahlte Cassia regelrecht mit der Sonne um die Wette. Denn diese strahlte gar von einem wolkenlosen Himmel, als sich Cassia, zusammen mit den übrigen furischen Sklaven, auf den Weg in Richtung des Forums begab. Der Grazienbrunnen war ihr erklärtes Ziel, denn dort fand das eigentliche Fest statt, wurde Cassia erklärt. Die junge Furiersklavin hielt sich ganz dicht bei Batrachis, denn in Froschauge hatte sie eine Freundin gefunden. Wie alle Furiersklaven trug Cassia ihre graublaue Tunika, auch wenn sie sich hübsche Bänder in ihre zimtfarbenen Locken geflochten hatte. Tatsächlich nämlich hatte sich Cassia hübsch gemacht, so wie es Apollinaris vorgeschlagen hatte. Und diesem Wunsch war die kleine Sklavin auch nachgekommen. Zwar trug sie keine Sandalen an ihren Füßen, doch die graublaue Tunika umschmeichelte ihre schlanke Figur, auch wenn sie wahrlich nicht mehr so dünn war wie bei ihrer Ankunft in der Provinz. Hach, ob sich Nicander ebenfalls auf diesem Fest aufhalten würde. Vielleicht in Gegenwart seiner Domina, der jungen Norbana Orestilla. Oh wie gerne würde Cassia ihre einstige Domina, in der sie eine Freundin gefunden hatte, wieder sehen. Wie es Norbana Orestilla wohl erging? Neugierig der Glanz in den umher huschenden Augen Cassias, als sie lebhaft von links nach rechts blickte und der süße Duft von leckeren Köstlichkeiten an ihr Näschen drang. Oh lecker. Da lief ihr sogleich das Wasser im Mund zusammen. Doch die süßen Köstlichkeiten waren es dann nicht, die Cassias Aufmerksamkeit auf sich zogen. Auch nicht der Weihrauch der in Schwaden verbrannt wurde. Es war der Junge der auf dem Rand des Grazienbrunnens balancierte. Zumindest wirkte es auf Cassia so.
“B r a n !“
Ließ die junge Sklavin ihre helle Stimme erklingen und fuchtelte aufgeregt mit ihren Armen, während sie von Batrachis lediglich einen Seitenblick erntete. Und so entfernte sich Cassia von den übrigen furischen Sklaven und näherte sich dem Grazienbrunnen.
“Möchtest du den Statuen auf dem Brunnen etwa Konkurrenz machen?“
Kicherte Cassia mit einem freudigen blitzen in ihren Augen, während sie zu Bran empor blickte, als sie am Brunnen ankam.
"Ich habe auf dich gewartet!", protestierte ich, denn eigentlich war es untersagt, auf den Brunnen zu klettern. Nur bei Saturnalia nahm man es nicht so genau:
"Guck mal, die schönen tanzenden Mädchen aus Bronze. Die Römer sagen, das sind drei Göttinnen. Ich weiß übrigens, wie man Bronze tüchtig sauber kriegt: Mit einer Paste aus Soda und Wasser. Keinesfalls Essig, sonst färben sie sich grün und das will keiner sehen, erzählte ich Cassia von meiner täglichen Hausarbeit, während ich vom Brunnen herunterkletterte.
Ich pfiff anerkennend:
" Wie schön du heute deine Haare trägst, Cassia. Da kommen die Bronzemädchen nicht mit. Willst du auch gerne tanzen wie sie?"
Es gab ein Plätzchen, wo die jungen Männer und die jungen Frauen Reigen tanzten. Sie fassten sich an den Händen und sangen dazu im Chor. Es war nicht weit, aber ich wusste ja nicht, ob Cassia wollte.