RE: Eine der kleinen, regelmäßigen Feiern im Statthalterpalast
Männer wie er, die junge Männer anleiteten! Petilius Rufus steckte doch meinen Ex wie auch Saturninus und die anderen jungen Männer in der Provinz allesamt in den Sack. Ich schwieg darauf hin und lächelte nur ein wenig geheimnisvoll und zustimmend, während die Wärme des Feuers über mein Haar glitt. Ich hoffte zumindest, dass es geheimnisvoll wirkte und nicht so, als sei ich schwachsinnig.
"In meinem Garten blühte auch alles, doch Früchte trug es nicht. Ich fürchte, es ist tatsächlich zu kalt hier im Land" Eigentlich war mir Frau Petilius direkt sympathisch: Ich mochte Gärten wie gesagt auch.
Wir unterhielten uns kurz über Licinianus Owen, und Rufus bemerkte, dass er seiner Ehefrau vertraute und ihr nicht in ihre Arbeit - Gartengestaltung - hineinpfuschte.
Ich hätte sagen können, dass dazu die Ehefrau auch Arbeit brauchte und nicht behandelt werden sollte wie ein zwar dekoratives, aber unnützes Schmuckstück. Aber das hätte sich angehört, als würde ich mich über Cato beschweren. Das wollte ich keineswegs. ich wollte mir die Würde bewahren, die mir geblieben war. Und auch wenn Männer sich spinnefeind waren, gegen uns Frauen hielten sie meistens zusammen. Ich legte den Kopf nur etwas schräg:
"Ist das auch eines der Dinge, zu denen Du die jungen Römer in deinem Gefolge anleitest: Ihren Ehefrauen vertrauen und ihnen nicht in ihre Arbeit pfuschen?", fragte ich:
"Wenn es so ist, verstehe ich, warum meine Verwandte Furia Bassa so glücklich mit ihrem Pertax ist"
Kaum hatte ich das ausgesprochen, musste ich aber an Bassa, das große Ding von Pertax und daran denken, wie Kiki und ich uns über ihre offensichtliche Begeisterung amüsiert hatten. Oh, der Gedanke kam mir völlig ungelegen. Denn nun dachte ich an Rufus'... wenigstens war es dunkel, und er sah nicht, dass ich errötete.
Zum Glück sprachen wir nicht weiter über Ehemänner- und Frauen, sondern er fragte nach dem Theater. Jetzt oder nie....
"Das Iscaler Theater ist noch im Bau. Aber das Eröffnungsstück ist schon geschrieben", ich tat so, als ob ich überlegte und halb flehend, halb unabsichtlich legte ich meine kleine Hand auf Rufus Arm:
"Dein Urteil über seine Qualität würde mir schrecklich viel bedeuten, edler Petilius Rufus. Ich plane eine sehr intime Soiree im Hause der Fabia Tertia, was sie mir gänzlich während meines Aufenthaltes hier in Londinium überlassen hat und würde das Stück dabei szenisch aufführen lassen. Hoffentlich ist es nicht allzu gewagt..."ich zuckte die Schultern, nahm die Hand weg und schaute Petilius Rufus direkt in die Augen:
"Nichts wäre mir eine größere Freude und Ehre, als wenn du dein Kommen zusagen könntest"
Venuswurf - Claudia Sabina auf dem Silbertablett... wenn er nicht wollte, so wollte er mich nicht.
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