RE: Beim alten Hügelgrab - ein Samhain-Nachttraum
Dass sie ihm meinen Namen gesagt hatte, gefiel mir nicht. Ich legte den Kopf schief und sah die beiden an. Eigentlich hatten die Götter mir schon gezeigt, wessen Blut sie heute Nacht haben wollten, aber ein kleiner Bonus war selten verkehrt. Ich hatte schon aus geringeren Gründen getötet.
“Was ich so lustig finde, Furius Saturninus, ist, dass du denkst, dass man dich hier nicht erkennen würde. Über ein Jahr kamst du jede Woche, um Dierdre zu vögeln und denkst dennoch, mit einer Hose und ein wenig Dreck im Gesicht würden dich die Leute nicht erkennen.
Was ich so lustig finde, ist, dass du die Frau an deiner Seite als Dame bezeichnest, wo sie sich doch so offensichtlich selbst verkauft, während sie all die Zeit immer einem Leben als hohe Tochter und Stand nachgejammert hat und es zurückwollte, und sich jetzt doch als Sklavin einem verheirateten Mann anbietet.
Und am lustigsten finde ich, dass ihr wirklich meint, der da sei schneller als ich“, sagte ich und deutete, ohne hinzusehen auf den Leibwächter des Römers.
Niamh versuchte, mich zu bremsen. Sagte mir, dass es reicht. “Reicht? Ich habe noch nicht einmal angefangen. Was weißt du schon von den Geistern, kleines Mädchen? Wollt ihr sie sehen und wirklich wissen, wie friedvoll sie doch sind?“
Ich war gerade nicht in der Stimmung für friedvolle Geister. Überhaupt nicht. “Seht es als Geschenk“, sagte ich nur, klatschte einmal meine Hände zusammen und blies einmal gezielt aus. Ich war nah genug für den Zauber, und im Gegensatz zu ihnen dessen Wirkung gewohnt – und sowieso schon den ganzen Abend unter dessen Einfluss. Meine Toten schreckten mich auch nicht, ich begutachtete sie wie die lieben Trophäen, die sie für mich waren. Aber die Toten der beiden… ich glaubte nicht, dass die wirklich friedlich wären.
Falke
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