RE: Hochzeit Caius Plautius Leander und Norbana Orestilla
Seine Reaktion auf das Thema Katzen ließ mich ein wenig enttäuscht lächeln. Es war schade, dass das Wetter in Britannien so ungeeignet für sie war. Wobei ich mir nicht sicher war, ob dies nur ein Vorwand war, weil er Katzen nicht mochte. Andererseits konnte ich mir durchaus vorstellen, dass es für diese Tierchen hier einfach zu kalt war. Dennoch hatte ich so gehofft, auch hier wieder eine Katze zu haben, die ich streicheln konnte und ihrem Schnurren zuzuhören. Doch vielleicht gab es ja wirklich Alternativen. "Vielleicht wäre ein Hund ein guter Ersatz. Auch wenn er nicht schnurren kann," sagte ich schließlich und versuchte, meine Enttäuschung hinter einer praktischen Überlegung zu verbergen. Innerlich aber seufzte ich.
Als er von dem kleinen Gärtchen sprach, in dem ich auch Blumen pflanzen konnte, hellte sich meine Stimmung sofort wieder auf. "Aber wenigstens kann ich Blumen pflanzen," rief ich erfreut, während ich Leander anlächelte. "Gleich im kommenden Frühling will ich damit anfangen." Die Vorstellung, etwas Lebendiges und Schönes zu schaffen, das unter meinen Händen wuchs, erfüllte mich mit Vorfreude. Die Feuchtigkeit dieses Landes würde die Blumen ganz gewiss sprießen lassen.
Als Leander seine Antwort mit einer Art nüchternem Pragmatismus vorbrachte, war ich schon ein wenig frustriert. Es gab keine versteckten Leidenschaften, keine Lieblingsbeschäftigungen, nichts, das ihn wirklich in Begeisterung versetzte. Oder zumindest wollte er nichts davon preisgeben.
Natürlich hatte ich Verständnis dafür. Nicanders Ausführungen zu diesem Thema waren sehr deutlich gewesen. Ich konnte mir nur ausmalen, wie das Leben in solcher Abhängigkeit sein musste. Sicher war es schwierig, sich als Sklave persönliche Interessen zu bewahren.
"Weißt du, ich kann das gut nachvollziehen." entgegnete ich ihm und sah ihn dabei an. "Als du noch Sklave warst, war da sicher kein Raum, um Leidenschaften oder Freizeitbeschäftigungen zu entwickeln. Es tut mir leid, wenn dich meine Frage bedrängt hat. Es war nicht meine Absicht."
Ich hoffte, dass er meine Worte als das verstand, was sie waren: Ein Versuch, ihm zu zeigen, dass ich ihn akzeptierte und dass ich nichts von ihm erwartete, was er nicht geben konnte. "Vielleicht finden wir ja gemeinsam etwas, das dir genauso viel Freude bereitet wie mir," fügte ich hinzu, in der Hoffnung, einen versöhnlichen Ton zu treffen.
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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