"Es ist wirklich fremdartig für einen Römer, Carissima", flüsterte Saturninus und legte einen Arm um Nivis Taille. Das Fest war sehr
barbarisch, aber ihren schlanken vertrauten Leib dicht an dem seinen zu spüren, tat ihm gut.
Doch auch er hörte das Lachen. Und er spürte, wie Nivis zusammenzuckte, denn ihre Bewegung übertrug sich auf ihn. Sie schaute in die Richtung des Geräusches, als sähe sie etwas ihr Unangenehmes, und ihr kleines Herzchen schlug schneller. Fast schuldbewusst küsste sie Saturninus dann, doch der Patrizier war nicht der Mann, der so etwas auf sich beruhen ließ:
"Wer ist das und warum lacht er über dich? Ist der aus Cheddar?", fragte er seine Geliebte. Er kniff die Augen zusammen:
"Dem Burschen fehlt es an Respekt. Man sollte ihn gute Sitten lehren"
Saturninus wusste, dass Seasnán als sein Leibwächter
ein Auge auf ihn hatte, falls er in Schwierigkeiten wie eine Prügelei geraten würde. Selbst im unruhigen Feuerschein erkannte der Furius, dass der Spötter größer war als er selbst. Aber nicht größer als sein gallischer Sklave und entschieden weniger bullig. Es wäre also nicht ein sehr großes Risiko für Saturninus, den frechen Kerl herauszufordern. Mehr als eine Dorfprügelei hatte der Römer nicht im Sinn. Er war nicht bewaffnet.
Doch noch wartete er Nivis Erklärung ab.