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Beim alten Hügelgrab - ein Samhain-Nachttraum
Gestern, 12:04 PM,
Beitrag #8
RE: Beim alten Hügelgrab - ein Samhain-Nachttraum
"Conall geht in Ordnung", sprach Saturninus. Er schaute zu, wie Nivis, seine Nivis, einen Tiegel aus ihrem Korb holte, nachdem sie ihm das Haar zerzaust hatte. Mit den Fingern fuhr sie hinein, und dann spürte er etwas Kühles auf seiner Wange " Du bist nun mein Conall", flüsterte sie. Das war ungewohnt, dass sie führte, und er, Saturninus der Geführte war. Es beschützt dich, behauptete sie und nahm seine Hand. Saturninus nickte. Er glaubte Nivis. Viel anderes blieb ihm auch nicht übrig. Welch verrücktes Abenteuer.
Und dann kamen sie an den Ort, an dem die Kelten ihre Lemuria abhielten. Ein Feuer brannte, es gab Kinder, die lachend umhersprangen und Leute, die eine Art Picknick abhielten. Willkommen zu Samhain, sagte Saturninus liebliche Führerin leise. Die Szene wirkte nicht bedrohlich, aber als Saturninus das Hügelgrab sah, musste er an all die grausigen Geschichten denken, die er über die Druiden gehört hatte. Es gab keine mehr, hatte man ihm versichert, doch hatte man nicht im letzten Jahr erst die übel zugerichtete Leiche eines römischen Bürgers in den Bergen gefunden?* Wer wusste schon, was diese Barbaren hinter Roms Rücken taten? Saturninus war durchaus gewillt, dem Tod mutig ins Auge zu sehen, wenn es ans persönliche Ableben ging, doch er wollte ungern gehäutet in einen Baum gehängt werden.....
Der Patrizier atmete tief durch. Zwischenzeitlich hatte seine puella ein warmes Plätzchen geschaffen, Decken hingelegt und der Inhalt des Korbes sah verlockend aus. 
Saturninus lächelte dankbar, setzte sich  und schaute zu den Frauen,  die um das Feuer wirbelten. Ihr Tanz hatte etwas Wildes und Ungebärdiges, etwas, was er entschieden nicht mit dem Begriff "Frau" zusammenbrachte. Na schön, nun fürchte ich nicht nur die Kerle, sondern auch ihre Weiber, dachte Saturninus, und er ärgerte sich über sich selbst. Ein Römer zeichnete sich in seinen Augen dadurch aus, dass er in allen Lagen seine Überlegenheit behielt. Er, Saturninus, war kein Kind mehr, das sich in der Dunkelheit fürchtete.
"Tanze nur mit den anderen jungen Frauen, Nivis, wenn du gerne magst", flüsterte er:
"Ich warte auf dich und sehe Dir zu"

* Diese Geschichte wird hier erzählt

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Honoratior von Iscalis
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RE: Beim alten Hügelgrab - ein Samhain-Nachttraum - von Tiberius Furius Saturninus - Gestern, 12:04 PM

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