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Wie von Apollinaris vorgeschlagen, huschte Cassia eiligen Schrittes in Richtung der Culina. Um sich mit großen Augen nach Sabi oder Seang umzublicken. Seang konnte sie nirgends entdecken, dafür aber Sabi. Und auf Sabi huschte die Sklavin auch schon zu. Piepsend die Stimme Cassias, als sie versuchte auf sich aufmerksam zu machen. Doch nicht Sabi war es, sondern tatsächlich Seang, die mit einem Korb in den Händen aus dem rückwärtigen Teil der Culina getreten war.
“Oh nein, armes Täubchen.“
Ließ Seang auch schon ihre Stimme erklingen, als Cassia ihr ihre Hände entgegen streckte. Der Tiegel mit dem Schweineschmalz ward schnell gegriffen und Cassias Handinnenfläche damit eingerieben. Behutsam die Berührungen Seangs, als sie das Schweineschmalz auf Cassias Haut verteilte.
“Danke Seang.“
Schniefte Cassia sichtlich geknickt und betrachtete ihre Handinnenfläche, die nun von dem Schweineschmalz fettig glänzte. Aber zum Glück war der Schmerz der Schläge nicht mehr so dolle zu spüren. Schließlich schlich Cassia mit hängenden Schultern von dannen. Verließ die Küche, um sich an ihren eigentlichen Schicksalsort zu begeben. Dem Keller.
Vorsichtig kletterte Cassia die Leiter hinab, Sprosse für Sprosse, bis sie schließlich im Keller angekommen war und wieder festen Boden unter ihren Füßen spürte. Lehmboden wie die junge Sklavin feststellte. Oder bestand dieser Boden doch aus einem gänzlich anderen Gemisch? Nun ja. Eigentlich war es doch vollkommen egal. Das erste was Cassia nämlich spürte war die Hitze, die hier unten vorherrschte und die ihr mit geballter Wucht entgegen kam. So dass die Sklavin erstickt nach Luft schnappte und sogleich spürte wie sich feinste Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Zum Glück war Cassia von relativ kleiner und schmaler Statur, so dass sie keinerlei Probleme mit dem niedrigen Gewölbe hatte.
“Fabricius? Dominus Furius Saturninus hat mich zu dir geschickt. Ich soll dir ..helfen.“
Das dies ihre Bestrafung war verschwieg Cassia einfach mal, während sie vorsichtig in Richtung des älteren Sklaven schielte.