RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
"Vermutlich hat den Brief, wenn keine Satzbaufehler drin sind, eh ihre Sekretärin geschrieben,", sagte ich und legte den Kopf zur Seite:
"Oder der große Penis hat nicht auf die kleine Tabula gepasst...nein, nein, ich will mich nicht lustig machen. Pertax macht Bassa anscheinend glücklich, und sie ist ihm soo ergeben. Ich meine, wirklich ergeben, nicht nur loyal. Alles was er tut, ist für sie anbetungswürdig. Könntest du so sein, Kiki? Ich könnte es nicht. Vollkommen den Kopf auschalten... ach. Ich freue mich so, Petilius Rufus wieder zu sehen. Dabei hat er mich bestimmt schon längst wieder vergessen! Ich war ja nur eine Iscaler Ehefrau... Was ziehe ich an? ... und das Stück, das Stück braucht noch ein Ende, denn zu etwas Unvollendetem würde ich Rufus nicht einladen wollen. Es soll ihm gefallen! Pass auf, ich erzähle es Dir"
Kiki fletzte sich gerade bequem im Korbsessel, die Beine über der Lehne....so hoffte ich, dass sie Muse hatte, zuzuhören:
"Alexandria vor etwa hundertdreißig Jahren: Eine Stadt aus Marmor, prächtiger als Rom. Die Alexandriner verkaufen noch heute für einen guten Witz ihre Großmutter; alles ist heiter, verspielt und nun ja - erotisch aufgeladen", ich stockte ein wenig:
" Ich hoffe, dass die hiesigen Schauspielerinnen Rufus Geschmack treffen. Sie sind ein wenig derber als ich mir jene Damen gewünscht hätte. Du wärst eine viel schönere Kleopatra, Kiki, denn manche sagen, ihre Mutter wäre auch eine Nubierin gewesen. Aegyptisches Königspaar sind zur Spielzeit ein verwöhnter Junge namens Ptolemaeus, der von seinem bösen Berater Potheinos beherrscht wird und Kleopatra, die nur etwas älter ist als ich. Beide Geschwister streiten sich wie Brunnenputzer um die Herrschaft. Als Caesar in Aegypten landet, will Kleopatra ihn unbedingt kennen lernen. Sie hat von ihm als Feldherr und auch als Mann schon viel gehört. Sie ist ein kleines, verrücktes Aas in Römeraugen, und Caesar, der viel reifer ist und schon sehr viele Frauen gehabt hat, pflückt die Frucht, die ihm dageboten wird, nur zu gerne, als sie sich aus dem Teppich rollt. Der Teppich war aus Seide - der Fußweg vom Kanal bis zum Palast beträgt eine halbe Stunde, in Wolle wäre das arme Mädchen ja erstickt. Caesar amüsiert sich und ergreift, da er Ptolemaeus, der Pompeius eine tödliche Falle gestellt hat, eh nicht leiden kann, ihre Partei. Während Caesar im Palast eingeschlossen ist, weil die aegyptischen Truppen ihn belagern, liefern beide sich Wortgefechte und lieben sich leidenschaftlich. Und sie gewinnen den Krieg. Glücklich reisen sie durch Aegypten, dann muss er sie verlassen, doch es bleibt die Option auf ein Wiedersehen in Rom. Hach, Kiki. Meine Kleopatra soll nicht tragisch sein. Sie ist noch jung, sie will lieben und leben. Und der große, göttliche Caesar weiß noch nicht, dass er tragisch endet. Er will einfach nur Spaß haben", ich schickte Rosula zu Kiki hinüber, falls diese auch massiert werden wollte:
"Ach Kiki, ich freue mich so auf jene Cena, dass ich es kaum ertragen kann"
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