RE: Hochzeit Caius Plautius Leander und Norbana Orestilla
Als Leander mich behutsam auf die Beine zog und meine Haare löste, spürte ich, wie mein Herz schneller schlug. Doch ich fühlte mich nicht überrumpelt. Seine Ruhe, seine Art, mir Zeit zu lassen, brachte mich dazu, nicht völlig in meiner Nervosität zu versinken. Als er mich leicht drehte, sodass wir nicht mehr vom Stuhl begrenzt waren, fiel mein Blick auf seine Hände – ruhig, bedächtig, und doch stark.
Ich beobachtete, wie er vorsichtig die Haarnadeln aus meinem Haar löste. Es war eine intime, fast zärtliche Geste, und ich konnte spüren, wie sich die Spannung in meinem Körper weiter löste. Strähne für Strähne fiel mein Haar herab, bis es schließlich meine Schultern umrahmte. Seine Nähe, der leise Klang seines Atems und der Blick, den er nicht von mir abwandte, ließen ein ungewohntes Prickeln auf meiner Haut entstehen. Als seine Finger sanft eine Haarsträhne von meiner Schulter schoben, lief eine feine Gänsehaut meinen Rücken hinab.
Dann beugte er sich vor, und seine Lippen berührten meine zum ersten Mal. Es war so zart, dass ich für einen Moment kaum wusste, ob ich es mir eingebildet hatte. Ein zweites Mal streifte er meine Lippen, bevor er mich wirklich küsste. Der Kuss war sanft, warm, und er gab mir das Gefühl, dass ich etwas Wunderschönes erlebte. Ich schloss die Augen, als sich ein Prickeln in meinem Bauch ausbreitete und dann in meine Fingerspitzen wanderte, die plötzlich wie von selbst zitterten.
Zu meiner eigenen Überraschung wollte ich den Kuss nicht abbrechen – im Gegenteil. Als er etwas fester wurde, schien er auf meine Reaktion zu warten, und ich ließ mich darauf ein, indem ich ihn zaghaft erwiderte. Meine Hände fanden den Mut, seine Schultern leicht zu berühren, und beugte mich ein wenig näher zu ihm. Ein leises Summen durchzog mich, wie ein Echo seines Kusses.
Als sich unsere Lippen langsam wieder voneinander lösten, blieb ich noch einen Moment nah bei ihm. Mein Atem ging etwas schneller, aber ich fühlte mich nicht unsicher, sondern … lebendig. Ich öffnete wieder meine Augen und hob den Blick zu ihm, meine Wangen heiß, doch meine Augen strahlten. "Das … war sehr schön", flüsterte ich, die Worte so ehrlich, dass ich selbst ein wenig überrascht von meiner Offenheit war. Ich hoffte sogar, er würde mich noch einmal küssen.
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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