RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Eigentlich gab es keinen Grund zur Nervosität vor meiner Frage bezüglich der Hochzeit, da unser Verhältnis immer so natürlich zwischen uns war. Nichts war kompliziert, verklemmt oder mühsam. Unsere Körper und Seelen waren so harmonisch und passten zueinander ohne viele Worte. Wir hatten wohl beide bereits an die Möglichkeit einer traditionellen Hochzeit gedacht und auch ich hatte eine Opfergabe und etwas für die Zeremonie vorbereitet. Aus weicher Schafwolle hatte ich ein schönes breites Band gewebt in hellen und dunklen Grüntönen, damit man uns auf ewig verbinden konnte. Ich musste nur lachen, da sich wieder zeigte, wie sehr wir doch das Gleiche dachten.
Ich schmiegte mich an meinen Geliebten und zog eine Decke um uns, damit wir es bequem vor dem Feuer hatten. "Ich habe auch etwas mitgebracht als Überraschung für dich und die Göttin" meinte ich nur ein wenig kryptisch mit einem schelmischen Lächeln. Sobald die Zeremonie vorbei war, würde ich unser Eheband der Göttin opfern, da nur die Götter uns entzweien konnten. Dies war keine Ehe auf Probe sondern ein Bund fürs Leben, das wusste ich und ich wollte keinen Zweifel daran lassen. Daraufhin gähnte ich aber, da es bereits spät war und wir gegessen hatten und begann dann damit unsere Bettrollen auszurollen, damit wir schlafen gehen konnten. Nunja, vielleicht konnten wir vorher ja noch ein wenig Spaß haben, ehe wir schliefen.
Owain schlief noch, als ich am nächsten Tag aufwachte und zog mich leise an und nahm meinen kleinen Topf zu dem nahegelegenen Bach, damit ich mir ein wenig Wasser wärmen konnte für eine Katzenwäsche. Die Glut war noch da und ich hatte einen kleinen Scheit und ein paar Zweige in die Feuerstelle gelegt, ehe ich zum Bach aufbrach. Viel Wasser passte nicht in das kleine Reisetöpfchen, aber so kurz vor Samhain war es zu kalt um direkt im Bach zu baden. Ich wollte mir nicht den Tod holen, wenn es sich vermeiden ließ. Ich schmunzelte als sich mein Geliebter regte, als ich gerade das kleine Töpfchen ins Feuer stellte.
"Guten Morgen, Liebster" flötete ich ihm zu, während ich ein wenig warmes Wasser in ein Schüsselchen goss und mehrere saubere Leinenstreifen darin tränkte. Sobald es ein wenig abgekühlt war, konnten wir uns damit säubern. Den Rest des Wassers ließ ich auf dem Feuer und warf eine gute Menge Getreidekörner hinein, die aufgehen würden und zu einem nährhaften Brei werden würden. Ich hatte ein paar schmackhafte Kräuter unterwegs aufgelesen, mit denen ich den Brei ein wenig interessanter gestalten konnte, sobald er fertig war. Während der Brei allerdings vor sich hin köchelte, begann ich schon einmal damit mich zu säubern. Vor Owain musste ich mich ja auch nicht genieren und das warme Wasser auf der Haut war sehr angenehm. Es waren noch weitere Leinenstreifen in dem angenehm warmen Wasser für Owain.
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