RE: Empfang der Verlobten
Die Begegnung mit Plautius Seneca lag mir noch schwer in den Knochen, während Leander ruhig weitersprach. Es war, als spürte er meine Unsicherheit, doch anstatt sie direkt anzusprechen, machte er mir nur noch einmal unmissverständlich klar, dass sich nichts ändern würde. Das wusste ich ja selbst. Er erinnerte mich erneut daran, dass es mein Unglück nur vergrößern würde, mein Glück von der Zuneigung anderer abhängig zu machen. Ich biss mir auf die Lippen, versuchte die Flut an Gefühlen zu unterdrücken, die diese Worte in mir auslösten. Würde ich hier überhaupt je so etwas wie Glück finden? Im Augenblick zweifelte ich daran, doch blieb mir überhaupt eine Wahl?
Er ließ meine Sklaven rufen, die sich bald darauf wieder im Atrium einfanden. "Wir gehen jetzt," sagte ich, an Phineas gerichtet, doch meine Worte galten allen, die mich begleitet hatten.
Leander machte keinen Versuch, mich zu beschwichtigen oder zum Bleiben zu überreden. Vielleicht war ich ihm längst lästig geworden. Das Gefühl, dass ich ihn enttäuscht hatte, ließ mich nicht los. Vermutlich war ich für ihn nur ein Mittel zum Zweck, um später das Erbe seines Vaters ohne Schwierigkeiten antreten zu können.
Als er kurz darauf meinte, er hoffe, mich morgen in der Curia zu sehen, nickte ich unsicher. "Ich… ich werde morgen da sein," versprach ich und verabschiedete mich mit einem "Vale bene."
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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