RE: Empfang der Verlobten
In aller Deutlichkeit erklärte er mir nun, was seine Vorstellungen und Erwartungen hinsichtlich meiner Rolle als seine Braut und unserer Hochzeitsnacht waren. Das verschaffte mir zwar eine gewisse Erleichterung, doch etwas in mir blieb dennoch angespannt. Was, wenn sich zwischen uns niemals wirklich wahre Gefühle entwickeln würden? Würde diese Ehe dann zu einem trostlosen Gefängnis für mich werden? Natürlich könnte ich mich wieder scheiden lassen. Aber was käme dann? Wenn mein Vater nicht mehr zurückkehrte und ich ohne Mann da stünde – ganz schutzlos. Dieser Gedanke war zu beunruhigend, um ihn weiter zu verfolgen.
"Ich verstehe", sagte ich schließlich leise und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. Noch wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass es kein Fehler war, ihn zu heiraten. Bis zur Hochzeit waren es noch ein paar Tage. Mir blieb also noch genug Zeit, um nachzudenken und mehr über uns beide zu erfahren. Vielleicht auch darüber, was ich mir wirklich von dieser Ehe erhoffte.
"Also…" Ich atmete tief ein und versuchte, das Thema zu wechseln,das mir plötzlich ebenfalls durch den Kopf schoss. Die Bibliothek hatte ich noch nicht gesehen. Ob sein Vater immer noch schlief? "Wäre es nun an der Zeit, deinen Vater kennenzulernen?"
Ich versuchte, nicht allzu neugierig zu klingen, doch in mir regte sich ein echtes Interesse daran, endlich zu erfahren, wie sein Vater wohl so war.
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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