RE: [Nähe Forum] Paradiesvögel und Sperlinge
Na, wenn Sabina nicht wollte, würde ich sie nicht zwingen. Aber wenn sie mir Schmuck spendieren wollte, dann hielt ich sie davon ganz sicher nicht ab. Ich klatschte also vergnügt in die Hände und schleifte sie mit mir zu diversen Schmuckhändlern, während wir uns weiter unterhielten.
“Wir wollen beide keinen diplomatischen Vorfall provozieren. Außerdem soll Petilius Rufus ja auf dich aufmerksam werden und nicht auf mich. Nein, nein, ich halte mich schön im Hintergrund und suche mir vielleicht was zum spielen.“ Vielleicht gab es ja tatsächlich jemanden, der eine gute Unterhalterin zu schätzen wusste und mich nicht behandelte wie eine billige Prostituierte, die man dafür bezahlte, die Beine breit zu machen. Nein, ich wollte jemanden, der mich wirklich so anbetete, dass ihm meine Gesellschaft schon Lohn genug war, und der alles andere als die besondere Dreingabe zu würdigen wusste, die es sein sollte. Nur um seinen drang zu befriedigen, dafür konnte der Kerl eine Sklavin nehmen! Und ja, ich merkte gerade, wie sehr ich mich über die letzten paar Monate in Iscalis ärgerte und was ich alles verändern wollte.
“Und Bassa wird ihrem Mann schon so lange auf die Nerven gegangen sein, dass ihm selbst alle anderen Mittel, sie zum Schweigen zu bringen, keinen Spaß mehr gemacht haben“, feixte ich. Aber wirklich, so oft, wie ich mir anhören musste, wie toll und groß und besonders das Ding von Petilinius Pertax war, glaubte ich, dass Bassa ihm ganz gehörig auf die Nerven gehen musste, wenn er sie nur so zur Ruhe brachte. Das, oder ich sollte mir das Ding mal selber anschauen. Zu Forschungszwecken. Ich war ja nicht wahnsinnig.
“Du wirst sehen, innerhalb von zwei Wochen werden wir im Palast sein und du kannst dir das Ziel deiner Begierde aus der Nähe ansehen.“ Ich war da wirklich zuversichtlich. Und selbst, wenn ich es nicht gewesen wäre, hätte ich als gute Gesellschafterin dasselbe gesagt. Außerdem wollte ich ja noch Schmuck.
Und ich fand auch eine herrliche Kette mit einem eingearbeiteten Opal, der mal milchig weiß, mal fast türkis schimmerte, in den ich mich wirklich sehr verliebte. Ja, für Schmuck konnte ich das wirklich und aufrichtig empfinden. Schmuck war ja auch ausnahmslos treu und half einem in schweren Zeiten.
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