(10-13-2022, 10:08 PM)Decimus Balventius Varro schrieb: "Hm", machte Varro, wenig begeistert, aber auch nicht gänzlich uninteressiert. "Wenn du wirklich rechnen kannst, bist du zumindest nicht dumm." Und wenn sie oder der Händler gelogen hatten, würde er sie schneller loswerden als sie schauen konnte.
"Ich biete 850. Bei der dort drüben wird sie nur verweichlicht."
Pytheas wusste, wer er war, ohne ihn persönlich gesehen zu haben, denn jeder in Iscalis kannte ihn: Ritter Balventius. Er war Herr über die hiesige Silber- und Bleimine, und dort wurden jeden Tag Sklavenarbeiter zu Tode geschunden. Vermutlich würde er die junge Frau nicht gerade in einen Stollen schicken, dennoch konnte sich der Grieche nur vorstellen, dass sie dort unter Balventius Varros Fuchtel ein hartes Leben erwartete. Das würde sie nicht lange durchstehen.
Offen gegen den Ritter bieten, wollte der Grieche aber auch nicht. Er brauchte das Wohlwollen des Römers noch, wenn er den Auftrag seines Patrons erfüllen wollte.
Aber da bot auch seine Vermieterin, die Wirtin Fabata. Sie brauchte dringend Hilfe in der Taberna. Auch wenn das Sklavenmädchen bei ihr zu arbeiten hatte; genug zu essen und Pausen würde es geben, und viel wichtiger: Die Römerin hatte eine freundliche Art.
(10-12-2022, 09:14 PM)Iuventia Fabata schrieb: Siebenhundert Sesterzen waren eigentlich Wucher für das zierliche Mädel, aber wenigstens sang sie schön und konnte auch Rechnen. Vielleicht konnte sie die Gäste unterhalten und mir mit den Büchern helfen für diesen Preis.
Da noch niemand sonst geboten hatte, hob ich meine Stimme und rief: "700!" in die versammelte Menge.
Flavianus Pytheas trat an Fabatas Seite. Ihm widerstrebte es, außer in einem medizinischen Kontext, Menschen zu berühren, doch hier legte er seine Hand auf ihren Unterarm, nur ganz kurz, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen:
"Ich bitte Dich, werte Fabata, weiter zu bieten", sagte er leise: "
Es wäre mir wichtig, dass Du die Sklavin ersteigerst. Um die Bezahlung mache dir keine Sorgen. Ich bin mit genug Mitteln ausgestattet, um den Verkaufspreis zu bezahlen"
Flavianus Pytheas wollte wie gesagt selbst keine Sklaven haben. Er wollte aber auch nicht offen gegen einen Ritter antreten, der das ihm, einem Freigelassenen, vermutlich übel nehmen würde.
Und er wollte Samira vor einem frühzeitigen Tod bewahren.