RE: Kleine Halle
Es lag eine angespannte Stille in der Halle, als der König die Mitgift seiner Königin prüfte und sie schließlich annahm. Ich stand neben den anderen Silurern, die ihre Hälse streckten, als sich Cahir stolz und ruhig in die Mitte stellte und uns aufforderte, ihm unsere Namen zu nennen.
Searagis stellte uns einen nach dem anderen dem Königspaar vor, während ich Cahirs aufmerksamen Blick bemerkte, der jeden von uns mit prüfendem Blick musterte. Als mein Name fiel und Searagis von meiner Vergangenheit sprach, spürte ich die Blicke von Cahir und Rhian fest auf mir ruhen.
"Seit ich imstande war, eine Waffe zu halten, habe ich mich gegen die Besatzer aufgelehnt und gegen sie gekämpft. So wie es auch mein Vater tat. Vor gut drei Jahren geriet ich in Gefangenschaft und sie machten mich zu ihrem Sklaven. Sie schickten mich und zahllose andere meiner Brüder in ihre Minen, wo wir uns zu Tode schuften sollten. Doch ich hatte Glück, denn der Mineneigentümer wurde auf mich aufmerksam und holte mich in sein Haus. Mir gelang schließlich von dort die Flucht. Dann schloss ich mich einigen anderen furchtlosen jungen Männern an, die die Minen nahe Iscalis zerstören wollten. Doch bevor sie das taten, befreiten wir noch die Gefangenen. Danach war ich wieder auf der Flucht, doch dann traf ich auf Searagis und seine Männer. Ich sah es als meine Pflicht an, mich ihnen anzuschließen." Dann blickte ich zu meinen Gefährten, die genauso wie ich darauf erpicht waren, ihr Blut für die Freiheit unserer Insel zu geben. Da uns König Cahir nun einen Platz in seiner Halle zuweisen wollte, war es an der Zeit, unserem neuen Heerführer die Treue zu schwören.
"Wir, die hier vor euch stehen, kommen mit einer einzigen Absicht: Albion den Römern zu entreißen und den Geist unserer Ahnen wieder lebendig zu machen. Die Hoffnung auf Freiheit ist nicht bloß ein Wort. Sie ist das Blut, das in unseren Adern pocht." sprach ich mit fester Stimme weiter. Dann nahm ich mein Schwert, kniete vor König Cahir und hielt ihm mein Schert entgegen. Dabei begann ich folgende Worte zu sprechen:"Ich, Madoc, Sohn des Wyns, schwöre dir, König Cahir, die Treue. Mein Schwert und mein Leben stehen im Dienste deines Kampfes, und ich werde keinen Schritt zurückweichen, bis die Römer unser Land verlassen haben – oder mein letzter Atemzug verklungen ist."
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