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Es war Peigi, die die Tür öffnete und mir über die Wange streichelte. Verlegen trat ich von einem Fuß auf den anderen und schaute beiseite, um sie nicht ansehen zu müssen.
“Ich wollte zu Flavianus Pü und.. äh.. Atrejus“, hatte ich noch herausbekommen, ehe sie mir sagte, dass niemand da war, aber nicht ohne mich nach drinnen zu ziehen und mir etwas zu essen anzubieten.
“Ich hab eigentlich keinen Hunger...“ versuchte ich noch, aber keine Chance. Sie bugsierte mich in den Raum, in dem es immer Essen gab, obwohl darin Betten standen, und wuselte auch schon davon, um etwas zu bringen. Ich setzte mich ganz auf den Rand eines dieser Betten und versuchte, nicht zu viel nachzudenken. Kurz darauf hatte ich ein riesiges Stück Kuchen, auf das mein Magen auch mit einem Knurren reagierte. Aber trotzdem fühlte ich keinen wirklichen Hunger. Ich sollte Essen, verdammt, ich sollte ein halbes Schwein auf Brot futtern. Ich hatte in den letzten Monaten abgenommen. So sehr, dass ich es sah. Wo mein Bauch zuvor glatt über den Muskeln gewesen war, sah ich jetzt alle acht Bauchmuskeln scharf nachgezeichnet, und langsam fingen auch meine Muskeln an, schlanker zu werden. Ich musste dringend mein Gewicht wiederfinden. Aber trotzdem konnte ich nicht wirklich Hunger haben.
Ich zwang mich also, ein wenig zu essen, aber nach ungefähr der Hälfte schob ich eigentlich nur noch die Krümel von links nach rechts und wieder zurück, ohne wirkliche Lust bei der Sache. Es war lecker, und ich sollte mehr Essen, aber die ganze Sache mit Calum, wie er zuletzt war, die ganze Reise nach Norden und alles, was passiert war, dass Alun mir die Schuld gab für Fintans… was auch immer er ihm in den Kopf gesetzt hatte, das Wiedersehen mit Cathbad, die Cousine, mit der ich kaum drei Worte gewechselt hatte, die Priesterin, die sich mir sehr seltsam angeboten hatte, und die ich noch viel seltsamer nicht gewollt hatte… all das lag mir schwer im Magen und raubte mir den Appetit.
“Kommen die beiden bald wieder?“ fragte ich also Peigi, da ich wenigstens wollte, dass Calum wusste, dass ich wieder da war. An alles andere wollte ich lieber nicht denken, denn ich hatte keine Ahnung, ob er noch immer so wütend war, oder ob sich das inzwischen gelegt hatte.