RE: Officium Thorianum
Ich lauschte aufmerksam, während die beiden Männer weiter verhandelten. Thorius Tympanus sprach in einem geschäftsmäßigen Ton, als würde er täglich mit solchen Anliegen zu tun haben. Das tat er vermutlich auch. Seine Worte, die Sesterzen und die Zahlen flogen nur so an mir vorbei. Für mich waren das Summen, die ich kaum begreifen konnte. 84 Sesterzen im Monat für die Taberna? Und 60 für die Wohnung? Das klang für mich nach einem gewaltigen Betrag. Doch mo rúnsearc war ruhig, beinahe ungerührt. Natürlich, für ihn war das nichts. Ein Patrizier wie er konnte sich solche Ausgaben leisten, ohne groß darüber nachzudenken. Ich hingegen verspürte einen leichten Druck in meiner Brust. Sollte ich jemals in der Lage sein, das selbst zu bezahlen? Aber Saturnus hatte gesagt, dass er vorerst die Rechnungen übernehmen würde. Ich hoffte, dass das Geschäft bald florieren würde.
Als Thorius Tympanus dann den neuen Badebereich erwähnte, spürte ich einen leichten Anflug von Verwunderung. Diese Römer mit ihren Bädern! Sie konnten es sich wirklich gutgehen lassen. Fließendes Wasser... In meiner alten Heimat oder auch in Cheddar musste man immer zum Brunnen gehen und das Wasser holen. Hier, in dieser römischen Welt, schien alles so anders und doch so... bequem.
Thorius Tympanus bot an, dass wir die Räumlichkeiten sofort besichtigen könnten. Mein Herz klopfte schneller. Es fühlte sich plötzlich so real an. Das Geschäft, die Wohnung, das Refugium für mo rúnsearc und mich – alles war zum Greifen nah. Ich spürte, wie sich mein Magen leicht zusammenzog. Die Vorfreude mischte sich mit einer gewissen Nervosität. Was, wenn die Räume nicht so waren, wie ich sie mir vorgestellt hatte? Doch dann sah ich wieder zu mo rúnsearc. Seine ruhige, selbstsichere Haltung beruhigte mich. Er würde alles regeln, das wusste ich. In seinen Augen lag so viel Stolz und so viel Zuneigung. Es war, als wollte er mir die Welt zu Füßen legen.
|