RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Ich konnte nicht anders, als zu grinsen, als Deirdre sich ein wenig in meinen Armen drehte. Ihre Nähe war mir immer Trost und Verlangen zugleich. Meine Hände hatten bereits begonnen, die vertrauten Konturen ihres Körpers zu erkunden, und auch sie schien in dieser kühlen Nacht auf der Suche nach etwas Wärme und mehr zu sein. Es war eines dieser Momente, in denen Worte überflüssig waren. Deirdre wusste, was ich wollte, und ich wusste, dass sie genauso empfand. Wir waren füreinander geschaffen, das hatten wir schon oft genug bewiesen.
Als sie sich auf meinem Schoß bewegte, spürte ich, wie die Welt um uns herum verblasste. Wir waren allein, nur die Göttin Brigid sah uns zu – und in diesem Moment schien sie uns ihren Segen zu geben. Der Liebesakt war kurz und intensiv, wie immer, wenn unsere Leidenschaft aufeinander traf. Es war, als ob unsere Körper perfekt füreinander gemacht waren. Und als wir beide schnaufend und erschöpft wieder zur Ruhe kamen, lehnte sich Deirdre mit einem zufriedenen Seufzen gegen meine Brust. Ich hielt sie fest in meinen Armen, als wollte ich sie nie wieder hergeben. Diese Frau hatte mein Herz wieder geheilt. Sie war einfach alles für mich geworden.
Ich ließ meinen Blick in die Ferne schweifen, sah, wie der Regen nachgelassen hatte und das Feuer nun kräftig brannte. Die Hitze durchdrang unsere Kleidung, und der Geruch von brennendem Holz vermischte sich mit der feuchten Luft. Deirdre holte schließlich unseren Proviantbeutel hervor und reichte mir etwas Brot und geräuchertes Fleisch. Ich nahm es dankend an, doch in meinen Gedanken war ich bereits beim nächsten Tag.
Als sie schließlich von einer traditionellen keltischen Hochzeit sprach, schlich sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht. Ich nahm ihre Hand in meine und sah ihr tief in die Augen. "Das ist genau das, was ich mir auch wünsche", sagte ich leise und küsste sanft ihre Hände. "Eine traditionelle Hochzeit vor den Göttern ist alles, wovon ich geträumt habe. Brigid soll uns ihren Segen geben." Ich wollte, dass wir vor den Augen unserer Götter verbunden waren und nicht nur ein Vermerk in irgendeiner Akte eines römischen Archivs waren, so wie es mit Aglaia und mit gewesen war. Die Götter waren in meinem Leben immer präsent gewesen und ich hatte auch nie aufgehört, an sie zu glauben. Sie waren mit wichtiger als jeder römische Segen. Besonders Brigid, die mir als Schmied so viel bedeutete, sollte unser Bündnis weihen.
"Ich habe auch eine Opfergabe für Brigid vorbereitet," sagte ich und warf einen Blick auf meine Tasche in der meine Sachen verstaut waren. Darin lagen zwei goldene Armreife, die ich vor einiger Zeit geschmiedet hatte. Sie waren schlicht, aber massiv, mit einem keltischen Knotenmuster, das für Ewigkeit und Einheit stand. Doch nur einer war für die Göttin bestimmt. "Einen Armreif. Er ist für Brigid. Ich habe ihn für sie gemacht, in der Hoffnung, dass sie uns ihren Segen schenkt und über uns wacht." Und auf dass sie uns auch bald mit einem gemeinsamen Kind segnen möge. Das war mein größter Wunsch an die Göttin.
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