RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Rhians Herz pochte bang in ihrer Brust, während sie dem bewusstlosen Jungen immer wieder sanft über die Wangen strich. Auch ihre Augen schimmerten tränenfeucht, doch Rhian verbot es sich in diesem äußerst emotionalen Moment Gefühle zuzulassen. Denn sie s p ü r t e, dass sich nach diesem Tag einiges ändern würde. Als Cormac aufsprang und zu seinem Pferd eilte, bildete sich eine steile Falte zwischen Rhians Augenbrauen.
“Pass bitte auf dich auf. Und falle nicht vom Pferd.“
Mahnte die junge Frau, doch da hatte Cormac den Hengst auch schon angetrieben. Und war mit einigen Galoppsprüngen hinter dem nächsten Hügel verschwunden. Hoffentlich gelang es Cormac Hilfe zu holen. Und hoffentlich würde Cahir nicht allzu erzürnt sein, denn schließlich war es Rhians Einfall gewesen, diesen Ausritt zu unternehmen.
Nachdem Rhian Cormac nachgeblickt hatte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit augenblicklich auf Declan. Denn dieser regte sich in just diesem Moment und Rhian spürte einen Stich in ihrem Herzen. Beruhigend versuchte sie auf den Knaben einzuwirken. Während auch sie bemerkte, wie sich das einst strahlende blau in ein stählernes grau wandelte. Als wollte der Himmel ein Zeichen senden. Ein unheilvolles Zeichen.
“Declan, bitte beruhige dich und bleibe ruhig liegen. Du bist vom Pferd gestürzt und wir wissen nicht, wie sich dieser Sturz auswirkt. Welche Verletzungen du davongetragen hast. Innere Verletzungen. “
Ruhig war die Stimme der jungen Frau, die Declan sanft in ihren Armen hielt. Jedoch darauf achtete, dass sich dieser nicht allzu sehr bewegte. Denn dessen Panik blieb Rhian nicht verborgen und die Tatsache das er sich nicht aufsetzen konnte, ließ in der jungen Priesterin sämtliche Alarmglocken schrillen.
“Cormac benachrichtigt deinen Vater. Dann wird alles gut. “
Versuchte Rhian dem Jungen Mut zuzusprechen. Auch wenn es in ihr selbst äußerst trostlos aussah, so versuchte sie diese Emotionen nicht auf den Jungen zu übertragen.
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