"Hunderte? Dann blieben die parthischen Reiter ohne Reittiere. ich glaube nicht, dass deren Großkönig das gestattet, selbst wenn dein Bruder ein noch so guter Geschäftsmann sein würde", sagte Saturninus:
"Mir genügen für den Anfang zwei Tiere. Ein Hengst und eine Stute. Die Himmelsdrachen sind Trockenheit und Hitze gewöhnt, vermutlich muss ich britannische Pferde einkreuzen, damit sie hierzulande überhaupt taugen. Du siehst, dass mich kein schneller Gewinn erwartet. Mindestens sechs Jahre dauert es, bis hoffnungsvolle Fohlen dann auch so weit für die Rennbahn sind. Dennoch meine Hand darauf"
Das er ihn einfach "Furius" anstatt "edler Princeps Officii" genannt hatte, überhörte Saturninus geflissentlich. Der andere lächelte wie ein
Pirat. Er hatte in der Tat etwas Verwegenes, dachte Saturninus, als könne er sich alles holen, was er begehrte. Selbst goldfellige Pferde, die dem Feind gehörten. Er schlug in die angebotene Hand ein und lächelte nun auch:
"Du meinst eine Einladung zu Dir nach Hause? Gut, lass mich bitte Tag und Stunde wissen, werter Caecilius Taurus"
Caecilius Taurus war eben ein Neureicher, der mit seiner neuen Villa protzen wollte, dachte Saturninus. Ihm war es nicht unrecht, denn im Heim eines Mannes erfuhr man viel über ihn. Vielleicht würde ihn bereits sein Sklavengeschmack etwas über seine Neigungen verraten. Ansonsten erwartete er Geschmacklosigkeiten in der Art eines
Trimalchios. Aber wenn Saturninus ehrlich zu sich selbst war: Er war jetzt auch neugierig auf diesen Bürger geworden, dem er den Handschlag gewährt hatte.