RE: Kleine Halle
Die Hochzeit lag nun bereits zwei Wochen zurück. Eine Zeit die Rhian erschien als hätte sie erst am gestrigen Tag ihrem Gemahl das Ja-Wort gegeben. Denn Rhian liebte Cahir mit jeder Faser ihres Herzens und umgekehrt war es genauso. Zumindest erhoffte sich dies die junge Königin, die sich an diesem Tag mit ihrem Gatten in der kleinen Halle befand. Denn man hatte dem Königspaar die Ankunft ihrer Mitgift mitgeteilt. E n d l i c h! Wirkte Cahir erleichtert ob dieser Nachricht? Ein vorsichtiger Blick in das Gesicht ihres Gatten. Ja, ihr Gemahl wirkte erleichtert. Oder bildete sie sich dies nur ein, weil es ein Schatten war den das Feuer aus einer Laune heraus auf das Gesicht ihres Gemahls gezeichnet hatte? Nachdenklich nun der Glanz in den Augen der jungen Königin, deren Blick langsam in Richtung des Kamins wanderte, in dem das Feuer vor sich hin prasselte und eine angenehme Wärme verströmte. Eine Wärme die Rhian sich sehnlichst wünschte, denn hier in ihrer neuen Heimat war es doch an manchen Tagen äußerst eisig, so dass sie einige Felle mehr mit ins Bett genommen hatte. Auch wenn sie die meiste Zeit von den starken Armen ihres Gemahls gewärmt wurde. Bei diesem Gedanken musste Rhian verschmitzt vor sich hin lächeln. Wurde jedoch im nächsten Augenblick auch schon ernst, als ihnen die Ankunft der silurischen Adeligen angekündigt wurden. Augenblicklich richtete sich Rhians Blick auf die Türe, während sie ihre Finger unbewusst mit denen ihres Königs verflocht.
Schweigend musterte Rhian das näherkommen der Silurer, die eine schwere Amphore mit sich schleppten und diese im nächsten Moment direkt vor ihnen auf dem steinernen Hallenboden abstellten. Diese Amphore musste sehr schwer gewesen sein, mutmaßte Rhian und musterte das Gefäß interessiert und neugierig zugleich. Als sich die Adeligen verneigten, neigte auch Rhian ihren Kopf kaum merklich. Löste sich von ihrem Gatten und trat auf die Männer, sowie deren Geschenk zu. Die Begrüßungsformeln überließ Rhian ihrem König. Sie selbst wollte diese Amphoren einer genaueren Musterung unterziehen, denn die junge Frau war nun neugierig.
“Feinstes Olivenöl aus dem Süden des Imperiums. Welch' wunderschönes Geschenk, welches uns mein Onkel überbringen lässt.“
Lieblich das Lächeln auf den Lippen der jungen Königin, während sie näher an die Amphore zutrat und ihre schlanken Finger über das Gefäß gleiten ließ.
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