RE: Ein verliebtes Paar auf der Suche nach göttlichem Segen
Es war ein langer Weg, den wir vor uns hatten. Erst im Laufe des morgigen Tages würden wir Brigids Quelle erreichen. Später am Tag würden wir uns noch nach einem Platz umsehen müssen, wo wir möglichst geschützt die Nacht verbringen konnten. Deirdre und ich hatten uns entschieden, nicht nur die römischen Götter um ihren Segen zu bitten, sondern auch die keltischen, die immer noch tief in unseren Herzen verwurzelt waren. Vor allem Brigid, die für uns beide von großer Bedeutung war, denn sie war nicht nur die Göttin der Fruchtbarkeit, sondern auch die der Schmiedekunst. Ich hatte mein ganzes Leben lang in ihrem Zeichen gearbeitet, ihre heilige Flamme hatte mich begleitet und gestärkt. Möge ihr heiliges Feuer niemals erlöschen! Nun würde sie auch über unser Bündnis wachen – das hoffte ich zumindest.
Zunächst schien auch das Wetter unser Unterfangen unterstützen zu wollen. Als wir am Morgen losgeritten waren, hatte noch die goldene Herbstsonne geschienen und es versprach, ein schöner Tag zu werden. Doch allmählich waren Wolken aufgezogen. Glücklicherweise ritten wir gerade durch einen Wald, als es schließlich zu nieseln begann. Aus dem Nieseln wurden mit der Zeit erst ein leichter Regen, der jedoch rasch stärker wurde. Auch Wind kam auf und es wurde richtig ungemütlich. Kein Wunder, dass Deirdre einen Halt einlegen wollte!
Unter einer Buche, deren Blätterdach den gröbsten Regen abhielt, wollten wir eine Rast machen. Ich brachte Kubbo zum Stehen und, bevor ich Deirdre beim Absteigen half, sprang ich zunächst selbst von meinem Pferd. Ich nahm sie in meine Arme und versuchte sie ein wenig zu wärmen, indem ich ihr mit meinen Händen über ihren Rücken und die Arme strich. Nachdem ich mein Pferd festgebunden und unser spärliches Gepäck genommen hatte, half ich ihr, Reisig zu sammeln und schon bald konnten wir ein kleines Feuer entzünden, das uns wärmte.
Schnell hatte ich auf dem Waldboden eine Decke ausgebreitet, auf die wir uns setzen konnten, zog ich sie ganz dicht zu mir, so dass sie auf meinen Schenkeln saß und schlang dann meine Decke um uns beide, damit keiner von uns mehr frieren musste.
Als sie mir so nah war, konnte ich nicht anders, als sie zu küssen. Selbst jetzt, mit feuchten Haar, war sie unglaublich hübsch. "Oh, ich liebe dich so sehr, mein Sonnenschein!" Auch mein Körper sandte deutliche Signale, wie sehr er sich nach Deirdre verzehrte. Vielleicht konnte sie es auch spüren. Ich war mir sicher, dass sie es genauso wollte, wie ich.
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