RE: Officium Thorianum
Niamh fragte Sabi, wer Furiana sei, und Sabi, die zwar gut Latein sprach, aber die Römer für Leute mit einer Menge schrulliger Angewohnheiten hielt, zuckte die Schultern:
"Furiana? Vielleicht...", ihre Miene hellte sich auf: "Du hast doch eine Tante in Cheddar, oder? Furiani bedeutet zu Furius gehörig. Cheddar ist doch zu Furius gehörig", erwiderte sie und schien recht zufrieden mit ihrer eigenen Erklärung.
Saturninus jedoch wandte sich an Nivis:
"Wie viel Räume braucht deine Weberei?",fragte er sie: " Herr Tympanus hat Tabernae mit zwei oder drei Räumen. Und die Wohnung sollte im gleichen Gebäude wie dein Geschäft sein", er musste sich zusammen nehmen, hier in aller Öffentlichkeit nicht sanft Nivis Wange zu streicheln:
"Dann könntest du in Haussandalen in deinen Betrieb gehen", er wandte sich an den Baulöwen:
"Ich nehme an, dass die Wohnungen bis zum ersten Stock fließend Wasser haben? So bräuchte man nicht ständig zum Brunnen..."
...dann bräuchte Saturninus nicht Nivis zum Brunnen schicken, wenn er nach einer leidenschaftlichen Nacht ein Bad wünschte, so viel Rücksicht musste sein....
Das die Tochter der Weberin die Betriebsausstattung ihrer verschiedenen Mutter veräußern wollte, kam dem Furius wie gerufen. Wieder aber wandte er sich mit jener Fürsorglichkeit, die die junge Frau in ihm erweckt hatte, an Niamh:
"Sollen wir uns den Nachlass der Bürgerin Pomponia ansehen und du sagst mir, was dir nützt? Dann kaufen wir ihn. Ich selbst kann es nicht beurteilen, ich verstehe vom Weben genauso viel wie ein Pferd vom Lyraspiel"
|