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Ferien auf dem Lande
10-11-2024, 10:14 PM,
Beitrag #2
RE: Ferien auf dem Lande
Auch wenn die Vorbereitungen für so einen großen Ausflug natürlich hektisch und meine Verantwortung waren, so hatte ich mich doch sehr auf die Reise gefreut. Nachdem ich nach Carus' Geburt so schwach auf den Beinen war, hatte es Monate gedauert bis ich genug Kraft dafür hatte. Ich hatte schon befürchtet, dass es diesen Sommer gar nichts mehr mit der Sommerfrische auf dem Landgut wird, aber der regelmäßige Sport in der Therme hatte sich ausgezahlt. 

Da das Wetter so schön war, hatten wir den offenen Reisewagen für die Familie genommen, der von Leibwächtern zu Pferd und zu Fuß flankiert wurde, da wir ohnehin nicht sonderlich schnell vorankamen, aber das störte mich heute nicht. Die Sonne wärmte meine Haut und ich genoß die leichte Brise, die den Geruch von Gräsern und Blumen an uns herantrug. Es war bald Zeit für die Ernte in nur wenigen Wochen und jetzt wo Futter im Überfluss vorhanden war, sah man auf den Wiesen Rehe umherspringen und Wiesel, Marder, Feldhasen und allerlei Vögel umgaben uns. 

Immer wieder quietschte Saturnina vergnügt, wenn sie einen bunten Vogel oder ein Reh in der Ferne entdeckte, was viel interessanter als der Vortrag ihres Vaters war. Ich runzelte die Stirn und schaute Saturnina einmal streng an, was sie dazu brachte, dass sie gleich wieder ihr Gesichtchen versteckte. Wenn ihr Vater sprach, hatte sie zuzuhören und Gehorsam war eine der Bedingungen für das Stattfinden des Ausflugs. Nachdem das Gequietsche vorbei war und Saturnina nun wieder brav da saß, lächelte ich meinen Gemahl liebevoll an. "Es geht mir hervorragend, mein lieber Gatte. Die frische Luft bekommt mir ausgezeichnet."

Nur kurz rührte sich Carus, der nun mit drei Monaten ein ziemlicher Wonneproppen geworden war mit regelrechten Babyspeckröllchen. Im Gegensatz zu Saturnina war er ein recht stilles Kind, das viel Milch verdrückte und viel schlief. Auch jetzt lag er wieder an Phaedras Brust, wo er gierig saugte und ansonsten friedlich war, so lange man ihm den Milchhahn nicht zudrehte. Ich war so stolz auf unser kleines Söhnchen, da er so schnell an Gewicht zunahm und sich prächtig entwickelte. So oft waren Babys kränklich und starben bei oder kurz nach der Geburt, aber nicht so unser geliebter kleiner Carus. 

Auch Phaedra hatte sich als Glücksgriff erwiesen, deren Milch nicht zu versiegen schien und in rauen Mengen vorhanden war. Auch klagte sie nicht, selbst wenn das viele Stillen für sie schmerzhaft sein musste. Phoebe hatte ihr eine Salbe angerührt, aber die stoische Griechin schien sie nicht zu benötigen. Mir war das sehr sympathisch, da Phaedra ihren Platz im Gefüge kannte und ihre Aufgabe vorbildlich ohne Klage ausführte, so wie wir alle unsere Pflichten und Aufgaben hatten. Nur Cassias Anwesenheit war mir nicht so lieb und teuer wie die Phaedras. Ich würde weiterhin ein Auge auf die Entwicklung Saturninas haben, damit sie nicht zu aufsässig wurde. 

Ich riss mich vom Anblick meiner Kinder los und wandte mich wieder meinem Gatten zu. "Ist es denn noch weit, liebster Gatte? Wir müssten doch schon recht bald auf unserem Land ankommen, oder?" Immerhin mussten wir schon gut eine Stunde unterwegs sein, auch wenn der Wagen nur sehr langsam und kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit hatte schon aus Rücksicht auf die Kinder und die zu Fuß gehenden Sklaven.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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RE: Ferien auf dem Lande - von Furia Serena - 10-11-2024, 10:14 PM
RE: Ferien auf dem Lande - von Cassia - 10-11-2024, 11:17 PM

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