Saturninus Augen leuchteten auf, immer wenn er seine Nivis ansah. . Sie waren zusammen hergegangen, denn offiziell galt sie als Gast und warum sollte er ihr nicht behilflich sein? Dennoch - wenn er Niamh sah, wollte er sie in den Arm nehmen und alle Not und böse Erinnerung von ihrem Gesicht und ihren Augenlidern wegküssen, und das ging leider nicht. Er war nämlich
mo rúnsearc, die geheime Liebe, und keiner durfte es erfahren.
"Ich denke nicht, dass Tympanus heute persönlich da ist, doch er hat einen tüchtigen Mann namens Arius hier", bemerkte Saturninus, bevor sie in das Büro gingen. Auch er hatte Diener mitgebracht: Seinen Sekretär Scaevus und die Köchin Sabi aus dem Ort, die bei Unklarheiten übersetzen konnte, obwohl Niamh mittlerweile gut die Sprache der Herren vom Tiber beherrschte:
"Scaevus, frage nach, ob er uns ohne Termin empfangen kann"
Der hübsche Jüngling warf einen etwas zweifelnden Blick auf Niamh. Er war lange Zeit der Favourit seines Herren gewesen und mochte diesen Posten nicht verlieren. Aber jetzt sollte die weibliche Konkurrenz ja aus der Villa Furia ausziehen, und Scaevus war das Recht.
Er verbarg einige Denare in seinem Griffelkasten, die sollte Arrius ganz diskret haben, falls er sie vorzog.
"Der edle Furius Saturninus, Princeps Officii" , verkündete der Sklave laut. Niamh ließ er außen vor. Sie war zwar angezogen wie eine römische Adlige, aber er wusste doch, dass sie vom heimischen Sklavenmarkt stammte. Sie war nichts Besseres als er.
Da irrte sich Scaevus jedoch. Saturninus hatte früh am Morgen seine Sklavin Niamh
freigelassen, ohne dass sie davon wusste.