RE: [Haus der Fabia Tertia] Ferien mit Kiki
Ich winkte unbestimmt mit der Hand. “Ich würde nicht zuviel auf Bassa und ihre Geschichten geben. Ich denke, sie ist viel zu dumm, um unglücklich zu sein. Wahrscheinlich würde sie auch dann von ihrem Mann schwärmen, wenn der klein wäre, sein Atem nach Zwiebeln riechen würde und er drei faulige Zähne im Mund hätte. Wer weiß, vielleicht hat er das sogar?“
Ich kannte jetzt zwar Einzelheiten über Furia Bassas Schlafzimmer, aber wirklich irgendwas von Bedeutung über ihren Mann nicht wirklich. Und selbst wenn er der wiedergeborene Adonis mit dem Stehvermögen des Atlas war, hieß das trotzdem noch lange nicht, dass er mit dieser hohlen Nuss genauso glücklich war, wie sie mit ihm.
“Und ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder Mann mit nur einem kleinen bisschen Verstand jede Frau an seiner Seite toleriert, die für ihn von Vorteil ist. Auch eine fürchterliche Zwetschge. Aber das heißt noch lange nicht, dass er damit glücklich ist oder nicht doch eine ganz andere begehren kann.“ Wie Claudia Sabina ja am eigenen Leib erfahren hatte, obwohl sie nicht ganz so schlimm zwetschig war.
Und sie verzweifelte ein bisschen, weshalb ich mich vom Türrahmen abstieß und mich zu ihr aufs Bett setzte und einmal sanft über ihren Arm streichelte. “Etwas haben zu wollen ist nicht schlechtes. Es gibt uns ein Ziel, auf das wir hinarbeiten können. Etwas zum träumen, vor allen Dingen dann, wenn die Welt gerade alles andere als traumhaft ist. Und je finsterer die Nacht um uns herum ist, umso dringender brauchen wir dieses kleine bisschen Hoffnung.“ Denn wenn es erlosch, war die Leere danach zwar auch sehr tröstend, aber es fehlte einfach etwas. Etwas, das man nicht wieder zurückbekam. Ich wusste das. Schon sehr lange.
“Ich lass dich erst einmal ein wenig schlafen“, sagte ich und stand auf. “Und schaue mal, ob dieses Haus ein eigenes Bad hat oder wo das nächste Badehaus ist. Dieser elende Reisestaub ist so… so… profan.“
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