"Perfekt, das hast du gut gemacht", lobte ich Nefertem. Es tat mir Leid, ihn herzugeben. Er erledigte immer alles tadellos, und er zickte viel weniger herum als Anaxarete oder Agamedes, die ich beide als persönliche Habe mit mir nehmen würde. ich hatte mir immer vorgestellt, dass Nefertem sich um Klein- Iulius kümmern würde. doch da schien nichts daraus zu werden.
"Vielleicht brauche ich noch früher einen Transport. Doch nur bis in die Villa Claudia. Doch davon später. Jetzt mein Brief.
" An Marcus Iulius Cato, Gruß zuvor und Gesundheit.
Mein Ehemann!
Seit langem ist unsere Ehe eine Farce, und das ist nicht mein Fehler.
Ich für meinen Teil möchte nicht länger deine Ehefrau sein.
Daher spreche ich die Scheidungsformel:
tuas res tibi agito *
Ich werde dein Haus verlassen und meine persönliches Habe mitnehmen. Meine Mitgift händige mir innerhalb der vorgeschriebenen drei Jahre aus"
Nun zögerte ich mit dem Diktat. Meine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und ich atmete tief durch:
"Wie du weißt, trage ich dein Kind in mir. Das Gesetz erfordert, dass ich ihn dir direkt nach der Geburt übergebe.
Wenn du mich jemals auch nur ein wenig geliebt hast , Cato, so bitte ich dich, dass du ihn bei mir lässt. Zumindest eine Weile, bis er verständig ist. Ich will, dass er sich an mich erinnert. Ich habe nie etwas getan, was ihm oder dir Schaden zugefügt hätte"
Meine Stimme versagte. ich wandte den Kopf, damit Nefertem meine Tränen nicht sah. Wie gesagt, wenn ich weinte, schwoll meine Nase auf die Größe einer Rübe an:
"Deine unglückliche Claudia Sabina"
Ich wischte mir mit dem Handrücken die Tränen weg. Dabei blieb das Bleiweiß, mit dem ich mich geschminkt hatte, an meiner Haut kleben:
" Nun gehe zu Sisenna Claudianus Laurentius, Tiberius Plancius Andrippus, , Opiter Longinius Candidus, Appius Statilius Burrus und Vibius Eporedorix, und und bitte sie hierher, um als Zeugen zu firmieren. Meinen Schwager Saturninus suchen wir später zusammen auf"
Die Gesuchten waren bis auf den
Silberhändler, dessen Verdienstausfall ich bezahlen musste und
Thermenpächter Eporedorix, ein GRömer mit gallischen Wurzeln, Klienten der Claudii oder Cloelii oder arbeiteten hauptberuflich als Zeugen.
Sabinius Merula, Priscas Mann, ließ ich aus. Womöglich würde der Excenturio aus lauter Solidarität mit einem Militärtribunen nicht unterschreiben wollen. Den Mann von Cousine Serena, Saturninus, nahm ich mit hinein und würde ich persönlich aufsuchen, ich konnte mir freilich schon vorstellen, wie ihn das freute, Cato ans Bein zu pinkeln. Der Furius war nicht immun gegen Schadenfreude (Alles weniger als das. Ich freute mich in diesem Moment ganz und gar nicht, obwohl ich die Scheidung aus ganzem Herzen wollte)
* sinngemäß: Mach deinen Kram alleine!