Über den Witz mit den Anwälten musste ich lachen:
"Eine ehrliche Antwort ist doch die beste Antwort. Schmeicheleien würden mir leider nicht weiterhelfen, werter Rechtsgelehrter Plautius Leander", antwortete ich. Es war besser, sehenden Auges zu wissen, was auf mich zukam.
Hundert Sesterze Honorar waren bestimmt auch nicht teuer für solch einen guten Anwalt. Agamedes hatte mir gesagt, dass früher in Rom wie in Griechenland die Rechtsvertretung ein reiner Freundschaftsdienst gewesen war. Aber ich hatte keine Freunde in Iscalis, die mich gegen meinen Mann vertreten und sich womöglich seine Feindschaft zugezogen hätten. Ich war daher froh, nicht auf Freunde angewiesen zu sein.
Ich überließ das Bezahlen Agamedes, der getreulich und halblaut XXV Denare abzählte, sie dann aber wieder in ein Tuch schlug, bevor er sie an Plautius Leander übergab.
"Ich werde nicht nur an dich denken, wenn ich einen Anwalt brauche, sondern dich auch all meinen Bekannten und Freundinnen empfehlen", sicherte ich zu:
"Vale bene, werter Plautius Leander. Und nochmals Danke"
Wenn mein Beispiel Schule machen sollte, würde Plautius Leander sicherlich der bekannteste Scheidungsanwalt von Iscalis werden.
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