RE: [ Der Gutshof der Furier] Blumengarten und Fischteich
Nivis lag nun süß und hingebungsvoll in Saturninus Armen, und er überlegte, wie es weitergehen sollte. Wie konnte es weitergehen? Solch ein unschuldiges Ding konnte sich in Serenas Gegenwart nicht verstellen. Wäre sie eine Sklavin gewesen, wäre es egal gewesen. Das Römer mit ihren Sklavinnen schliefen, wurde von den Ehefrauen für gewöhnlich toleriert. Es war besser, dass alles unter dem eigenen Dach blieb, als dass der Ehemann sich herumtrieb.
Und sie ist doch deine Sklavin, flüsterte die Stimme der Vernunft. Es könnte genauso reizend werden wie mit Deirdre damals. Doch diesmal gab es ein Problem, und zwar ein gewaltiges: Niamh wusste nicht, dass sie Saturninus Sklavin war. Er hatte sie freigekauft und seitdem wie einen Gast behandelt.
Ich könnte sie per Brief freilassen, dachte Saturninus, ohne ihr Wissen. Sie muss es gar nicht erfahren. Und ich kann für sie sorgen, ohne dass das seltsam wirken würde.
Es widerstrebte ihm ein wenig, Saturninus tat ungern etwas, was sich für ihn nicht amortisierte. Als er Niamh gekauft hatte, war sie elend und krank gewesen. Mit guter Pflege auch von Serena war sie nun wieder aufgeblüht und hatte sich zu einer wahren Schönheit entwickelt.... aber wenn sie ihn liebte, rentierte es sich ja irgendwie doch...
"Was bedeutet, was du gerade gesagt hast?", fragte er Niamh und küsste ihr kupferfarbenes Haar. Welch schöne Menschen diese Kelten waren.
Dann lachte er leise:
"Ja, Nivis, nun haben wir beide ein Problem. Wir lieben uns heimlich, und es muss heimlich bleiben. Denn du weißt, dass ich meine Frau niemals verstoßen würde. Es wäre ungerecht. Also müssen wir uns in Ruhe überlegen, wo du wohnen und was du tun könntest, damit wir uns so oft sehen können wie möglich" ,
der Furier nahm ihre Hand und bedeckte sie mit glühenden Küssen:
"Du kannst gut weben", murmelte er: "Das habe ich bei uns gesehen. Würdest du vielleicht gerne eine eigene Weberei haben?"
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