RE: [Dobunniland] See Gweder
"Er ist wunderbar!", grüßte auch Frowin, der sich über das Kompliment freute. Ebenso wie über den Hengst, der ihn mit einem gereizten Nicken seines Kopfes begrüßte. Der Rothaarige war begeistert.
"Marcos", wiederholte er und strich dem Tier über den wundervollen Kopf. Ja, dieses Prachtexemplar war sicher nicht zu unterschätzen und vermutlich nicht von so freundlichem Gemüt wie die Tiere, die er kannte. Aber Frowin mochte Temperament. Diese Tiere waren etwas anderes als gebrochene Ackergäule. Sie waren stolze Rösser und Marcos war sich nicht zu schade, dies zur Schau zu tragen.
Er bemerkte wohl, dass Eisu ungewöhnlich offen mit ihm sprach. Er war mehr Zurückhaltung gewöhnt, vor allem von freien Männern gegenüber, nun, ihm. Eisu hatte bereits klargestellt, dass er ihn hier als Freund empfangen hatte, doch gewöhnen musste er sich noch daran.
"Glückwunsch!", rief er jedoch erfreut, denn es war unmöglich, sich von Eisus guter Laune nicht anstecken zu lassen. Der Kelte teilte sie so unumwunden mit seinen Mitmenschen, dass man sich auch selbst freuen musste. "Ganz sicher wird sie das sogar. Sie wäre dumm, wenn nicht."
Neugierig hörte er der Melancholie seines Gastgebers zu, seufzte und schüttelte den Kopf.
"Ich verstehe nichts von solchen Dingen... Ich... finde es nur sehr komisch, Kinder einander zu versprechen, die sich dann jahrelang nicht sehen. Ist es nicht... normal, dass sie dann jemand anderen finden? Ich meine... hätte sie die Chance gehabt, dich kennenzulernen, sie wäre dir sicher ebenso verfallen wie Gabinia Clara. Ich meine... W-Warte, wegen der Liebe? Unglücklich?"
Die Frage hatte ihn jetzt überrascht.
"Nun, da gab es mal ein Mädchen in meiner alten Heimat. Aber sie war keine Sklavin und hatte etwas übrig für den Sohn meines damaligen Herrn. Das ist schon lange her. Ich habe ihr natürlich nie etwas gesagt." Vermutlich hätte sie ihn ausgelacht oder sonst etwas. Natürlich hatte es keine Zukunft gehabt. Er straffte jedoch zügig seine Schultern und schnaubte mit einem Lächeln. "Das war damals. Ich kann mich über mangelndes Interesse im Augenblick nicht beschweren."
Er lachte über Eisus Schrei und gab Marcos das Signal, ihm zu folgen. Die Hügel stiegen sanft an und erlaubten den Tieren, zu laufen und sich auszutoben. In der Ferne lag noch ein grauer Dunst, der von der roten Sonne beschienen wurde. Es war verständlich, dass man diesen Landen zuschrieb, von Geistern und Feenwesen bewohnt zu sein. Sah man dieses Bild, wollte man es auch glauben.
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