Für einen Moment genoss ich Rhians Wärme, die sich an mich schmiegte und umfing sie mit meinen Armen und streichelte über ihr Haar. Ich war ebenso erschöpft wie sie und wie ein großer Teil von Isurium, da wir alle die Nacht durchwacht hatten. Die Wirkung des Tranks war aber immer noch nicht ganz aus meinem System und ich musste mich schwer beherrschen mit Rhian so nah an mir. Der rationale Teil meines Geistes sagte mir, dass ich körperlich aktuell gar nicht in der Lage zu mehr Liebesspiel war, aber diese zärtliche Nähe war schwer zu ertragen, da der Hunger nach intimen Berührungen mächtig war.
Ich löste mich mit einem sanften Kuss auf ihre Stirn von meiner Frau, ehe Teile von mir vollständig erwachten, die aktuell wund waren. Ich wusste, dass es nur die Macht des Trankes und des natürlichen Kreislaufs waren, die mein Blut so sehr in Wallung brachten, damit die fruchtbare Erde begattet werden konnte. Aber auch ohne den Trank löste meine zierliche Gattin Gefühle in mir aus, die nicht einmal die dralle Allia in mir ausgelöst hatte, die mir zwei Söhne geboren hatte. Mit Rhian war alles anders. Mit Rhian war alles gut. Dabei fiel mir allerdings ein, dass Rhian noch nichts von Cormac und Declan wusste. Darüber musste ich noch mit ihr sprechen. Bald...
"Eine Sache müssen wir noch erledigen, Liebste..." sagte ich dann wieder ein wenig ernster, nachdem ich mich von der verführerischen Frau an meiner Seite gelöst hatte, deren Anblick und Geruch mir den Kopf verdrehte. Ich bewegte mich zum Rande der Richtung, wo unsere Pferde friedlich grasten und band mein Pferd und auch Rhians Pferd los um beide zu meiner Frau zu führen. "Mutters Asche muss noch zurück zu unserem Stammsitz, ehe wir den verlorenen Schlaf nachholen konnten." Ich machte eine Räuberleiter für Rhian, damit sie leichter aufsteigen konnte und schwang mich dann selbst in den Sattel. Auf der Lichtung selbst herrschte nun allgemeine Aufbruchsstimmung und ich machte mich auf den Weg zurück zum Weißen Hügel.
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