RE: Halle
Frowin, der das Angebot seines Gastgebers natürlich gern annahm, setzte sich zu ihm und war erleichtert, dass Eisu die Römer nicht hasste. Einen Kelten kennenzulernen, der sich so gut mit dem Volk aus dem Süden angefreundet hatte, es zu solchem Wohlstand gebracht hatte, war ermutigend. Das war immerhin, wofür Rom stand.
Neugierig hörte sich der junge Mann an, was Eisu für ihn geplant hatte und bemerkte auch das Getuschel der Mädchen abseits. Er fand ja nicht, dass er so viel Aufhebens wert war - obwohl ihm das Interesse natürlich schmeichelte, wie jedem jungen Mann bei klarem Verstand. Immerhin, er hatte Nisca viel geboten in diesem kleinen Zuber. Die sollte erstmal sehen, was er in einem Bett anstellen konnte.
Doch zurück zu Eisu, der seine Aufmerksamkeit gerade dringender benötigte.
"Du meinst Seasnán? Nun, er hat selbst ein Mädchen gefunden, das gar nicht genug von ihm haben konnte. Ich glaube, die beiden sind noch zu Gange", sagte er grinsend, bevor er sich den Geschäften zuwandte. "Den Parcours daheim habe ich fast allein aufgebaut. Stell dir vor, wie das Ding aussieht, wenn deine Männer ihn Bau übernehmen."
Insgeheim ärgerte es Frowin, wie es derzeit lief. Er lebte behütet und beschützt auf dem Landgut, doch wie er hörte, fuhr die Factio Albata richtig auf, mit einem Vereinshaus, Trainern und mehreren Fahrern. Sein eigener Dominus konnte da im Augenblick noch nicht mithalten, wie er bedauerte sich eingestehen zu müssen.
"Mein Herr sagt, dass er gern in zwei Wochen zu unserem Rennen kommen möchte. In der Zeit bleibe ich gern hier und trainiere mit dir gemeinsam, wenn dir das recht ist. Ich mach mich auch gern nützlich. Oh, aber zunächst soll ich dir ausrichten, dass sich mein Dominus auf deine Rennwette einlässt und gern selbst einen... einen Rennwagen als Einsatz setzt. Einen aus Rom."
Frowin war immer noch nicht überzeugt, dass dieser Wagen einen keltischen Wagenlenker beeindrucken konnte und fragte sich, ob der Hengst nicht viel wertvoller war. Doch er war nur der Bote. Eisu musste entscheiden, ob es ihm das wert war. Es sollte schließlich nur ein Freundschaftsrennen sein. Würde er seinem Herrn nicht zufällig gehören, so hätte er in dieser Angelegenheit wohl auch keine Rolle gespielt.
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