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Langsam zog die Prozession den Hügel hinauf. Während ihr Gatte die Ochsen sicher lenkte und man immer wieder Einwohner erkennen konnte, die neben dem Wagen einher liefen, um den Wagen berühren zu können. Offensichtlich ihre Art mit der Trauer umzugehen und sich zu verabschieden. Die junge Königin saß aufrecht auf ihrer Stute und genoss es regelrecht, den geschmeidigen Pferdekörper unter sich zu fühlen. Auch wenn dieser Anlass weniger erfreulich war und sie in Gesellschaft Brennas hinter dem Wagen blieb. Die Augen der jungen Frau blieben trocken, hatte sie doch an der Quelle die Beherrschung über ihren Körper vermittelt bekommen. Und dennoch konnte man die Trauer in Rhians Gesicht erkennen, während ihre Augen rot geädert waren. Wie wohl hier im Norden eine königliche Bestattung ablaufen würde? Hoffentlich in Würde. Daran jedoch hatte Rhian keinen Zweifel, wenn sie sich ihren Gemahl betrachtete, von dem sie in diesem Moment lediglich die Rückansicht erkennen konnte. Auch Cahir hatte seine Haare offen gelassen, die ihm wohl nun verwegen ins Gesicht fielen. Genauso wie Rhian ihre Haare offen trug, so dass ihr diese in wilder Ungezähmtheit über ihre Schultern flossen.
Auf dem Plateau angekommen, eilten bereits stämmige Männer auf den Wagen zu und halfen dabei, den Leichnam der verschiedenen Königin vom Wagen und auf den Scheiterhaufen zu hieven. Respektvoll zogen sich die Männer zurück. Während Rhian versuchte Blickkontakt zu Cahir herzustellen. Wie würde die Bestattung ablaufen? Wer entzündete das Holz? Wurden Segenswünsche zu einem friedvollen Übertritt gesprochen? Fragen über Fragen die Rhian in diesem Moment durch den Kopf geisterten, die sie jedoch nicht zu stellen wagte. Dazu war der Moment zu heilig.