RE: Gemach von Rhian und Cahir
Ich hatte mich mit dem Rücken einfach nach hinten fallen lassen und genoß es, einen Moment nicht auf dem Gaul sitzen zu müssen, da mir der Hintern schon ganz schön weh tat. Rhian war so eine liebe Gattin, die gleich wie der Wind losgeflitzt war, um mir etwas zu essen und trinken zu besorgen und ich bereute es gerade, dass ich sie wie eine Dienstmagd losgeschickt hatte. Auch Brenna hatte es sich auf einem der Stühle bequem gemacht, da sie wohl auch stundenlang die Garderobe von Mutter sortiert und wieder verstaut hatten.
Als Rhian zurückkam mit dem Tablett, setzte ich mich wieder auf an der Bettkante und nahm es ihr aus der Hand und stellte es aufs Bett, ehe ich meine Frau an mich zog und sie sanft küsste. "Danke, meine Liebste. Habt ihr auch schon etwas gegessen?" fragte ich in Richtung meiner Frau und meiner Cousine, während ich mir das Stück kalten Braten auf die Brotscheibe legte und einen großen Bissen nahm, den ich mit dem Bier herunterspülte. "Falls nicht, dann solltest ihr euch auch noch einen Bissen holen, denn sobald Armiduana hier ist, müssen wir sofort weiter und anschließend zum Eichenhain."
Mir gruselte es jetzt schon insgeheim vor der Großen Hochzeit - direkt nach der Bestattung. Ich hoffte, dass ich meinen Mann stehen können würde, denn sonst wäre es ein schreckliches Omen, das Dürre, Missernten und Naturkatastrophen vorhersagen würde. Es hing so vieles vom Gelingen des Rituals ab, dass mir fast übel wurde davon. Erneut griff ich nach Rhian, die mir wie ein sicherer Fels in der Brandung schien in diesem Moment, und zog sie auf meinen Schoß, damit ich sie umarmen konnte und meinen Kopf an ihre Brust legen konnte. "Vergiss nicht deine Trommel, Brenna" sagte ich noch ein wenig düster zu meiner Cousine, die diese später im Eichenhain brauchen würde.
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