RE: Empfang der Braut und ihrer Gefährten
Das unterwürfige Gehabe von Rhian kratzte ein wenig an meinem Gemüt und kurz konnte man den Ärger in meinen Augen aufblitzen sehen. "Wir sind keine Römer, Rhian...ich erwarte nicht Gehorsamkeit von dir sondern Loyalität." Für Römer mochte das das Gleiche sein, aber für mich war es das nicht. Blinden Gehorsam erwartete ich von einem Hund und nicht von meiner Frau.
Ich zwang mich mein Gesicht zu entspannen. Es war nicht fair meinen Zorn auf die Römer an meiner Verlobten auszulassen. Ich küsste ihre Hand erneut und drückte sie fest, ehe ich fortfuhr. "Natürlich kannst du dein Pferd behalten und es von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang reiten, wenn das dein Wunsch ist. Ich reite auch mit dir oder du reitest alleine, wie es dir gefällt."
Weder meine Tante, noch meine Cousine noch meine Mutter waren unterwürfige Heimchen. In dieser Familie gab es Frauen, die wussten was sie wollten und die mit Verstand und Mut wussten, wie sie sich ihre Wünsche erfüllen konnten. Ich hoffte, dass Rhian sich schnell an diese Art gewöhnen würde und nicht mehr ständig zu Boden starren würde. Vielleicht würde Mutterschaft und die Aufgaben einer Königin sie schnell in eine kämpferische Löwin verwandeln.
Aber das lag in diesem Moment noch in der Zukunft. Auf der Wiese hatten sich schon ein paar Leute für einen Reigentanz eingefunden und ich erhob mich ebenfalls. "Wie wäre es mit einem Tanz, meine Liebste? Der Reigentanz hier ist einfach, keine Sorge!" Vielleicht kannte sie diesen Tanz ja nicht, aber kompliziert war es ja nicht.
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