RE: [ Der Gutshof der Furier] Blumengarten und Fischteich
Furius Saturnus wusste wirklich nicht viel! Er wiegte sich in der Sicherheit, die ihm Rom und seine Soldaten gaben. Doch ich hatte den Mann im Baum gesehen, zumindest das, was von ihm übrig geblieben war. Er irrte auch, als er annahm, ich fürchte die Götter. Nein, das tat ich nicht. Jedenfalls nicht auf die Art, wie Saturnus es meinte. Die Götter schufen uns und gaben uns alles, was wir brauchten. Dafür opferten wir ihnen. Doch manchmal genügten eine bronzene Klinge, ein Armreif oder ein Opfertier einfach nicht. Wenn das Volk in größter Not war, war es der höchste Dienst eines Fürsten, sich selbst den Göttern zu schenken. So geschah es hin und wieder in meiner Heimat, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Doch die Römer begriffen das nicht!
Mit seinen unwissenden Worten versuchte er, mich zu beruhigen. Auch als er sagte, man habe den Tribun in den Norden geschickt, um dort gegen die ansässigen Stämme zu kämpfen, war das keineswegs beruhigend. "Nur ihre Gesichter und Oberkörper sind mit blauer Farbe bedeckt", stellte ich leise richtig, während wir bereits den Rückweg angetreten hatten. Was machte ihn so sicher, dass der Tribun nicht zurückkäme? Außerdem gab es sicherlich noch mehr von ihnen, die so grausam und überheblich waren wie er.
Der Rückweg verlief weitgehend wortlos. Saturnus und Frowin wollten einfach nur so schnell wie möglich zurück zum Landgut, und auch ich war froh, als wir dort ankamen. Die Sonne stand noch hoch am Himmel und tauchte die Umgebung in ein warmes, goldenes Licht. Der süße Duft von blühenden Blumen lag schwer in der Nachmittagsluft. Ich stieg von Malachit ab und streichelte seinen Hals, weil er mir so gute Dienste erwiesen hatte. Dann führte ich ihn sanft zu seinem Stall, gab ihm noch ein paar Streicheleinheiten und bedankte mich leise bei ihm. Dass er mich zu jener Lichtung getragen hatte, war ja nicht seine Schuld.
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