RE: Gemach Furia Serena
Es war fast schon Zeit für die Namensgebungszeremonie für unseren Sohn, als ich endlich die Kunde erhielt, dass der Hausherr und seine Reisegesellschaft in Iscalis gesichtet wurden. Sabi, die gerade mit dem Einkauf des Abendessens beschäftigt war, hatte die Reisegruppe um Furius Saturninus gesehen und war so schnell in die Villa Furia geeilt, wie es ihre Füße zuließen und wie in einem Taubenschlag verbreitete sich das Geschnatter in Windeseile und das Haus war bereits in heller Aufregung, als der Hausherr wenig später in der Villa eintraf.
Ich hatte mich nur schnell zurecht gemacht, während Sabi zu ihrer Schwester in die Küche eilte um statt dem einfachen Abendmahl direkt ein Festessen zu planen. Unser Sohn schlief noch friedlich und Iolanthe wachte über das Baby, während ich noch einmal mein Haar richtete, das von einem kleinen Mittagsschlaf zerzaust war und in eine frische Stola schlüpfte, die nicht total zerknautscht war. Als mein Mann dann mein Zimmer betrat, konnte ich die Änderung in seiner Haltung sofort sehen, auch wenn mir das Leuchten in seinen Augen nicht entgangen war.
Ich nickte Phoebe zu, die direkt ein weiches Tuch auf dem Boden ausbreitete, während ich meinen Gatten begrüßte. "Deine familia ist überglücklich über deine gesunde Rückkehr, nobler Furius Saturninus" Ich ließ mir das Baby von Phoebe reichen, das gerade durch die Bewegung aufwachte und sich neugierig umschaute, ehe ich es auf das ausgebreitete Tuch legte und mich daneben zu Füßen meines Gatten hinkniete. Ich wertete es als gutes Zeichen, dass das Kind nicht zu plärren anfing und damit die Gravitas des Moments zerstörte. Es war ein altmodisches Ritual, aber es machte mir nichts aus vor Saturninus zu knieen.
Den Stolz in meiner Stimme konnte ich ohnehin nur schwer verbergen, als ich mit Freude sagte: "Geehrter Gatte, dies ist das neueste Mitglied der familia - ein Kind, das ich dir geboren habe." Demütig hatte ich meinen Kopf gesenkt und wartete auf die Inspektion des Kindes und die rituelle Antwort, ehe ich mich erheben konnte. Dieser Moment war so wichtig für den richtigen Start ins Leben für unseren Stern und den Schutz durch die Ahnen und Hausgeister. Nichts durfte jetzt schiefgehen. Aus dem Augenwinkel konnte ich auch Phoebe und Iolanthe sehen, die ebenfalls knieten und es schien als würden alle die Luft anhalten, auch wenn niemand wirklich ein böses Omen oder eine Ablehnung durch meinen Mann befürchtete - aber man wusste ja nie.
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