RE: [Angemieteter Säulenhof, gute Lage] Die Versteigerung von Frowin
Nun war die Verwirrung perfekt. Er sollte jetzt doch nicht geprügelt werden, sein Dominus erwies sich als gnädig und beließ es lediglich bei einer Verwarnung. Welch ein Glück. Er hätte sich hier ungern den Stock auf den blanken Arsch hauen lassen, vor all den Leuten.
„Ich danke dir“, sagte er mit einem dankbaren Kopfnickern, doch der Dominus war schon mit den Gedanken woanders. Lauthals pries er seine Sklavin an, die gegenüber den mittelmäßig aussehenden Tänzerinnen strahlte. Da musste der junge Wagenlenker in spe ihm schon zustimmen. Das Mädchen war wunderschön und er hätte sicher nichts dagegen gehabt, sie näher kennenzulernen.
Natürlich kannte er seinen Platz und wollte sein Glück nicht herausfordern, das er eben noch bewiesen hatte. So sah er sich in der Halle um, sah enttäuschte, aber auch gleichgültige Mienen. Nicht zu fassen, dass für ihn solche Summen geboten waren. Doch es war wohl soweit. Sein neues Leben begann nun. Wenngleich er hoffte, seine Eltern einmal wiedersehen zu dürfen, war er aufgeregt und fragte sich, ob er wirklich eines Tages mit Stolz die Farben eines Wagenlenkers tragen durfte.
„Ich folge dir, Dominus“, sagte er und wandte sich von dem Podest ab – dem ersten und hoffentlich letzten Verkauf seines Lebens.
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