RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
MIt geröteten Wangen und blitzenden Augen war Cassia auf die Kline geklettert und hatte dort artig Platz genommen. So wie es der Furier von ihr gewünscht hatte. Ob ihm ihr Handstand gefallen hatte? Das dabei ihr taubenblaues Kleid etwas gerutscht war und einen Blick auf ihre ansehnlichen Beine preisgegeben hatte, war Cassia nicht bewusst gewesen. Das Polster der Kline war wahrlich weich und angenehm, so dass Cassia vergnügt vor sich hin lächelte und ihrem Herrn aus dem Augenwinkel einen vorwitzigen Blick entgegen warf. Hat ihm ihr Handstand gefallen oder hätte sie sich eher im Radschlagen probieren sollen? Als der Furier dann schließlich zum Sprechen ansetzte, setzte sich Cassia unwillkürlich aufrechter hin und bettete ihre Hände auf ihre Oberschenkel, wobei sie ihren Kopf leicht auf die Seite neigte. Schließich wollte sie kein Wort ihres Herrn verpassen, denn seine Stimme hatte in diesem Moment äußerst wichtig geklungen. Als der Furier erwähnte, dass seine Gemahlin mit seinem Sohn schwanger war und leider liegen musste, da es ihr nicht gut ging, verzog Cassia vor Mitgefühl ihr Gesichtchen. Oh nein. Nur im Bett liegen? Sich nicht bewegen dürfen? War das für das noch Ungeborene nicht genauso schädlich? Fragend mutete nun ihr Gesichtsausdruck an, auch wenn sie sich hütete diese Frage laut zu stellen. So etwas gehörte sich nicht und als vorlaut wollte sie unter keinen Umständen gelten.
“Aber wenn die kleine Domina deine Tochter ist, wieso liegt dann deine Hoffnung alleine auf deinem Zweitgeborenen? Nur weil er ein Junge ist?“
Wie gemein ist das denn.
“Ich werde der kleinen Domina keinen Grund geben, dass sie schlechte Laune hat. Natürlich werde ich darauf aufpassen, dass sie sich nicht verletzt oder auf Dingen herumkaut, die sie verschlucken kann.“
Beeilte sie sich dann noch hinzuzufügen, wobei sie ihren Herrn anblickte. Fragend der Glanz in ihren Augen, welche dennoch spitzbübisch funkelten.
“Oh. Ich darf zusammen mit Batrachis auf den Markt gehen? Das würde mich sehr freuen Herr. Ich mag Batrachis.“
Ja, die Sklavin mit den Froschaugen hatte Cassia bereits lieb gewonnen. Immerhin war es eben jene Sklavin gewesen, die dem Neuzugang alles gezeigt hatte. Die Tatsache dass im Haus das Spiel mit dem Feuer verboten war, verstand Cassia zwar noch immer nicht. Und dennoch würde sie sich an das Verbot ihres Herrn halten. Denn als der Furier erwähnte, dass sie eventuell bei einem seiner demnächst ausgerichteten Spiele in der Arena auftreten könnte, erhellte sich das von Schatten umwölkte Gesicht der jungen Sklavin. Oh, das würde sie außerordentlich freuen, was man an ihrem aufgeregten hin- und her rutschen auf dem Sitzpolster erkennen konnte.
Als sich seine Hand dann nach ihr ausstreckte, sich in ihren zimtfarbenen Locken vergrub und ihren Kopf mit sanftem Nachdruck senkte, furchte sich die Stirn des Mädchens deutlich.
“Ich bin immer brav.“
Brummelte Cassia mit leiser Stimme, wobei sie es nicht lassen konnte und dann doch empor schielte.
“Hehe. Ich werde das Spiel nicht verlieren. Also bin ich damit einverstanden.“
Grinste das Mädchen mit den zimtfarbenen Locken, wobei sie spürte wie sich seine Finger streichelnd über ihre Kopfhaut bewegten. Fast so, wie es Nicander getan hatte, wenn sie sie ihre Arme um ihn geschlungen hatte und ihren Kopf gegen den Schauspieler drückte.
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