RE: Zwischen Furier- und Gabinierland
Frowins Befürchtung, der gestandene Kelte könne seine Übungen als Kinderspielereien abtun, bestätigte sich nicht. Nein, stattdessen bekam er Anerkennung dafür, dass er sich den Parcours ausgedacht hatte. Nun hatte ihm der Dominus leidlich erklärt, welche Art Übungen Rennfahrer durchführen sollten, doch den Parcours selbst hatte Frowin erbaut. Daher mutete auch alles noch ein wenig provisorisch an. Nichtsdestotrotz erfüllte es seinen Zweck.
"Oh, ich denke, mein Dominus weiß mich schon zu schätzen. Ich hoffe nur, ich kann sein Vertrauen rechtfertigen", sagte er bescheiden und doch geschmeichelt. "Und der Parcours, ja, der stammt von mir. Man sagte mir, was erwartet wird und ich habe die Trainingsgeräte entsprechend zusammengebaut."
Der rothaarige Sklave war höchst erfreut über das neu entfachte Interesse des Kollegen. Er konnte sich noch an die Abneigung des Kelten bei ihrem ersten Rennen erinnern. Nun schien er weit freundlicher und das fand Frowins Wohlwollen. Er fühlte sich wie ein Gleicher unter Gleichen, straffte die Schultern und nickte fleißig. Sein Selbstvertrauen wurde sicher auch beflügelt, weil Eisu bei der Übung, die ihm so leicht fiel, das Gleichgewicht verloren hatte.
"Es wär mir eine Ehre, auf deinem Landgut gegen dich rennen zu dürfen", sagte er. "Mein Dominus hat mir gestattet, außerhalb des Trainings die Stadt aufzusuchen, doch es wird ihm sicher gefallen, eine förmliche EInladung von dir zu bekommen." Und vermutlich erstreckte sich die großzügige Freizügigkeit nicht auf die Anwesen von Konkurrenten, dachte sich Frowin im Stillen. "Ich bin sicher, ich kann eine Menge von dir lernen und freue mich sehr."
Er hielt dem Mann die Hand hin und hoffte tatsächlich, sein Herr würde ihm den Ausflug gestatten. Frowin hatte nicht viele Freunde - erst recht keine, die ebenso fuhren wie er selbst.
|