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[Zwinschen Silurer- und Dobunniland] Mitgift für eine Prinzessin
07-05-2024, 11:00 AM,
Beitrag #2
RE: [Zwinschen Silurer- und Dobunniland] Mitgift für eine Prinzessin
Schon seit Wochen streifte ich allein durch die Gegend. Ich blieb nie lange an einem Ort, weil ich immer damit rechnen musste, von römischen Patrouillen gefangen oder von den Leuten verraten zu werden, die sich ein ordentliches Sümmchen als Belohnung für meine Ergreifung erhofften. Der Römer, den ich mit meinen Männern überfallen hatte und dessen Sklave dabei getötet worden war, hatte es mir sehr übel genommen, denn wie ich gehört hatte, hatte er ein Kopfgeld von hundert Sesterzen auf mich und die anderen Jungs ausgesetzt. Unsere Bande hatte sich daraufhin aufgelöst. Wie närrische Hühner waren sie auseinandergestoben und waren daraufhin untergetaucht. Einige versuchten auf Umwegen wieder zurück in die Heimat zu kommen. Eine Heimat, die es nicht mehr gab. Nur von einem hatte ich gehört, dass er erwischt und daraufhin gekreuzigt worden war. Vielleicht hatten die anderen Glück gehabt. Aber vielleicht strichen sie, ähnlich wie ich, heimatlos durch die Lande und versteckten sich bei Tage in Höhlen oder Erdlöchern und lebten von dem, was sie in der Wildnis fanden oder erlegen konnten.

Seit einigen Tagen war ich einer Gruppe von Händlern auf der Spur. Um sie nicht zu verlieren, hatte ich meine sicheren Verstecke verlassen und war ihnen auch bei Tage mit einem gewissen Abstand gefolgt, damit sie keinen Verdacht schöpften. Sie waren mit einem vollbeladenen Karren unterwegs, der von einem Ochsen gezogen wurde. Sie waren zu zehnt. Allesamt waren sie stattliche Männer im kampffähigen Alter. Wenn sie nicht wie Händler gekleidet gewesen wären, hätte man fast glauben können, sie seien Krieger. Da sie so viele waren, ließ mich darauf schließen, dass sie eine wertwolle Ladung mit sich führten.
An diesem Abend war ich so nah an sie herangekommen, dass ich sogar ihre Gespräche hören konnten, nachdem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten und beisammensaßen. Als ich den Namen Heddwyn hörte, wurde ich hellhörig. Sie sprachen vom König der Silurer und einer Nichte, die er mit einem einflussreichen Mann verheiraten wollte. Ich bekam heraus, dass sie auf dem Weg nach Cheddar waren, um einen Freigelassenen namens Owain zu treffen. Da fiel mir nur der Schmied ein. Ein Silurer wie ich, der die Schmiede im Dorf übernommen hatte, nachdem seine römische Hure sie ihm gekauft hatte. Die Männer sprachen davon, dass er wüsste, wo die Mitgift für die Prinzessin versteckt sei. Das klang sehr… interessant! Der Schmied wollte sich ihnen nicht anschließen, bei was auch immer. Dass es hier um etwas ging, was die Römer nicht mitbekommen sollten, was offenkundig und dass diese Männer meine Landsleute waren, auch. Etwas in mir regte sich und ich überlegte allen Ernstes, mich den Männern anzuschließen. Denn so war uns womöglich allen geholfen.
Vorsichtig trat ich aus meiner Deckung und ließ meine Waffen fallen. "Lang lebe König Heddwyn!" rief ich stolz und hob meine Hände, damit jeder sehen konnte, dass ich nichts Böses im Schilde führte. "Noswaith dda*, ich bin Madoc. Ein Silurer wie ihr und ich würde mich euch gerne anschließen."


*guten Abend
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RE: [Zwinschen Silurer- und Dobunniland] Mitgift für eine Prinzessin - von Madoc - 07-05-2024, 11:00 AM

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