RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
Nach dem letzten Abend war Anwen sehr aufgewühlt gewesen und hatte lange gebraucht, bis sie endlich eingeschlafen war. Zu vieles hatte noch in ihrem Kopf herumgespukt. Doch irgendwann obsiegte die Müdigkeit und sie fiel in einen tiefen festen und traumlosen Schlaf.
Am Morgen erwachte sie mit leichten Kopfschmerzen, als die ersten Sonnenstrahlen den Raum erhellten und um sie herum allmählich Geschäftigkeit einsetzte. Noch halb verschlafen griff sie nach ihrem Kleid, das sie am Abend zuvor gewaschen und zum Trocknen ausgelegt hatte. Es war noch klamm, aber da sie keine Alternative hatte, zog sie es dennoch an. Während sie ihre Habseligkeiten zusammenpackte, vermied sie es, nach Louarn Ausschau zu halten. Wahrscheinlich hätte sie ihn sowieso nicht gesehen, denn er war bereits auf den Beinen und irgendwo draußen unterwegs. Gestern Abend hatte sie sich völlig blamiert, als sie mit ihm zum Fluss gegangen war. Sie hatte angenommen, er suche Entspannung und Vergnügen, doch sie hatte damit völlig daneben gelegen. Nun grübelte sie, wie sie sich verhalten sollte, wenn sie ihm wieder begegnete. Ihr Kopfschmerz verstärkte sich. Am besten wäre es wohl, ihm aus dem Weg zu gehen. Angesichts der noch bevorstehenden Dauer ihrer Reise würde das jedoch nicht einfach werden. Nachdem sie alles gepackt hatte, verließ sie das Gasthaus und trat in den frischen Morgen. Cinead und Rhian warteten bereits. "Guten Morgen", grüßte ich sie die beiden und gesellte mich zu ihnen. Von den anderen drei Falken war noch nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren sie mit der Vorratssuche beschäftigt.
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