RE: Reise nach Norden - Eine Braut auf dem Weg
Anwen hielt inne, als sie Louarns skeptischen Blick bemerkte. Sie trat einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, als ob sie sich selbst schützen wollte. "Nein, das ist kein Spiel," sagte sie ernst, ihre Augen fest auf seine gerichtet. "Ich weiß, dass ich zuvor gesagt habe, ich wolle nichts von dir. Das war die Wahrheit in Bezug auf eine feste Beziehung. Aber das bedeutet nicht, dass ich diesen Moment nicht genießen möchte, dass ich dich nicht in diesem Augenblick nah bei mir haben möchte."
Sie wandte ihren Blick nicht von ihm ab und versuchte, seine Gedanken zu ergründen. Sie war bereit zu akzeptieren, wenn er nun ging. Vielleicht war er einer jener Männer, die nicht nur auf ein flüchtiges Abenteuer aus waren, sondern eine feste Beziehung suchten. Wenn dem so war, hätte sie vollstes Verständnis für ihn, denn sie schätzte ihn als ehrlich und verantwortungsvoll ein.
"Mein Leben gehört den Göttern," sagte sie schließlich, ihre Stimme von tiefer Überzeugung getragen. "Ich bin durch und durch Priesterin. Jede Faser meines Seins ist ihnen geweiht. Meine Verpflichtungen ihnen gegenüber sind absolut und lassen keinen Raum für eine traditionelle Beziehung. Das bedeutet nicht, dass ich keine Nähe oder Zuneigung empfinde. Aber meine Prioritäten sind anders. Die Götter haben mich zu ihrem Werkzeug gemacht, und diese Verantwortung kann ich nicht ablegen."
Sie trat einen Schritt näher, ihre Augen weich und voller Verständnis. "Kannst du das verstehen und akzeptieren?" fragte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. In ihren Augen lag eine Mischung aus Hoffnung und Sorge, und sie suchte in seinem Blick nach einer Antwort, die sie beruhigen könnte.
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